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Rund um den Hemsberg wurden die Wanderer von der Sonne verwöhnt

Freundeskreis: Mohács-Freunde hatten zur Winter-Wanderung eingeladen

Bensheim. Die Sonne lachte am vergangenen Samstagnachmittag mit den 40 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács gefolgt waren, um die Wette. Zur Wanderung ins neue Jahr, die zum dritten Mal in Folge stattfand, hieß das Motto: „Rund um den Hemsberg“. Zwar war es knackig kalt, aber die Sonne von oben und im Herzen, dazu interessante Informationen von Winzermeisterin Christa Guth zur Flora und Fauna am Hemsberg ließen die zweite Veranstaltung des Freundeskreises im noch jungen Jahr zu einem echten Erlebnis werden. Vom Treffpunkt Parkplatz Hauptfriedhof ging es über die Wilhelm-Euler Straße hinauf auf den Hemsbergweg.

Nachdem die leichte Steigung gepackt war, gab die Winzermeisterin Erklärungen zur Weinlage „Hemsberg“. Etwa 20 Hektar umfasst dieses Weingebiet, der etwas tiefer gelegene „Paulus“ oder „Pales“, wie die Bensheimer sagen, umfasst 14 Hektar. Zusammen gehören sie zur Großlage „Wolfsmagen“ mit insgesamt 85 Hektar Rebfläche. Die Mohács-Freunde erfuhren  von Wein-Fachfrau einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage. Man findet dort Granitverwitterung vor, Löss-Lehm, lehmige Sandböden, die leicht erwärmbar sind. Christa Guth beantwortete viele Fragen des interessierten Publikums, ehe die Zwischenetappe, die Schutzhütte Wolfsmagen erreicht wurde.

Hier hatte der zweite Vorsitzende des Freundeskreises, Reinhard Grohrock, zusammen mit seiner Frau, einen Glühweinstand aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte und zusammen mit Laugengebäck gereicht wurde. Eine nicht geplante Abwechslung erwartete die Wanderer, als zufällig der Heppenheimer Rezitator Ulrich Späh des Weges kam und zur Freude aller Christian Morgensterns Gedicht „Weidenkätzchen“ rezitierte. Christa Guth erläuterte bei der Glühweinpause weiter, dass das große Holzkreuz an der Schutzhütte 1983 von ihrem Vater aufgestellt wurde, um den Weinberg-Gottesdiensten, die dort regelmäßig stattfinden und die früheren Weinberg-Prozessionen abgelöst haben, einen würdigen Rahmen zu verleihen. Siegfried Hess hat das Holzkreuz inzwischen schon zweimal restauriert, um es vor der Verwitterung zu schützen. Die Wandergruppe hatte nicht nur einen herrlichen Blick in die Rheinebene, von der Ferne grüßten auch der Bismarckturm, der Ohlyturm und das Auerbacher Schloss.

Der Weg führte weiter auf die Ahlengasse Richtung Vorderwald, bevor in die Hohle Gasse Richtung Zell abgebogen wurde, um dann noch einmal durch die Passage „In der Heinzelsgasse“ das Ziel, die Weinschänke Götzinger, zu erreichen. Zuvor gab es allerdings noch viele Erläuterungen zum Bergsträßer Wein, und im speziellen Fall zu den Weinen, die am Hemsberg wachsen. Freundeskreis-Mitglied Siegfried Hess spendierte zwischendurch für jeden Wanderer ein Schlückchen selbstgebrannten Zwetschgenschnaps.

Christa Guth wies im Verlauf eine Besonderheit hin, die Bergsträßer Wein- und Bierfreunde am 17. März und 7. April erwartet. Was in Spanien und Italien schon lange Usus ist, wird es jetzt auch hier geben, nämlich eine Wein- und Bierprobe in Kombination. (Auskünfte dazu erteilt Christa Guth, Telefon: 06251/8609075). Am Ziel der Wanderung warteten noch weitere Mohács-Freunde, die an der Geselligkeit interessiert waren. Nach der Wanderung, an der nicht nur Mitglieder des deutsch-ungarischen Freundeskreises, sondern auch interessierte Gäste teilnahmen, waren sich alle einig, dass dieser Termin fester Bestandteil im Jahreskalender der Mohács-Freunde werden soll, im nächsten Jahr mit einer anderen Route und mit anderem Ziel. Beides steht übrigens schon fest.

mül

Rund um den Hemsberg wurden die Wanderer von der Sonne verwöhnt

Die Sonne lachte am vergangenen Samstagnachmittag mit den 40 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács gefolgt waren, um die Wette. Zur Wanderung ins neue Jahr, die zum dritten Mal in Folge stattfand, hieß das Motto: „Rund um den Hemsberg“. Zwar war es knackig kalt, aber die Sonne von oben und im Herzen, dazu interessante Informationen von Winzermeisterin Christa Guth zur Flora und Fauna am Hemsberg ließen die zweite Veranstaltung des Freundeskreises im noch jungen Jahr zu einem echten Erlebnis werden. Vom Treffpunkt Parkplatz Hauptfriedhof ging es über die Wilhelm-Euler Straße hinauf auf den Hemsbergweg.

Nachdem die leichte Steigung gepackt war, gab die Winzermeisterin Erklärungen zur Weinlage „Hemsberg“. Etwa 20 Hektar umfasst dieses Weingebiet, der etwas tiefer gelegene „Paulus“ oder „Pales“, wie die Bensheimer sagen, umfasst 14 Hektar. Zusammen gehören sie zur Großlage „Wolfsmagen“ mit insgesamt 85 Hektar Rebfläche. Die Mohács-Freunde erfuhren  von Wein-Fachfrau einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage. Man findet dort Granitverwitterung vor, Löss-Lehm, lehmige Sandböden, die leicht erwärmbar sind. Christa Guth beantwortete viele Fragen des interessierten Publikums, ehe die Zwischenetappe, die Schutzhütte Wolfsmagen erreicht wurde.

Hier hatte der zweite Vorsitzende des Freundeskreises, Reinhard Grohrock, zusammen mit seiner Frau, einen Glühweinstand aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte und zusammen mit Laugengebäck gereicht wurde. Eine nicht geplante Abwechslung erwartete die Wanderer, als zufällig der Heppenheimer Rezitator Ulrich Späh des Weges kam und zur Freude aller Christian Morgensterns Gedicht „Weidenkätzchen“ rezitierte. Christa Guth erläuterte bei der Glühweinpause weiter, dass das große Holzkreuz an der Schutzhütte 1983 von ihrem Vater aufgestellt wurde, um den Weinberg-Gottesdiensten, die dort regelmäßig stattfinden und die früheren Weinberg-Prozessionen abgelöst haben, einen würdigen Rahmen zu verleihen. Siegfried Hess hat das Holzkreuz inzwischen schon zweimal restauriert, um es vor der Verwitterung zu schützen. Die Wandergruppe hatte nicht nur einen herrlichen Blick in die Rheinebene, von der Ferne grüßten auch der Bismarckturm, der Ohlyturm und das Auerbacher Schloss.

Der Weg führte weiter auf die Ahlengasse Richtung Vorderwald, bevor in die Hohle Gasse Richtung Zell abgebogen wurde, um dann noch einmal durch die Passage „In der Heinzelsgasse“ das Ziel, die Weinschänke Götzinger, zu erreichen. Zuvor gab es allerdings noch viele Erläuterungen zum Bergsträßer Wein, und im speziellen Fall zu den Weinen, die am Hemsberg wachsen. Freundeskreis-Mitglied Siegfried Hess spendierte zwischendurch für jeden Wanderer ein Schlückchen selbstgebrannten Zwetschgenschnaps.

Christa Guth wies im Verlauf eine Besonderheit hin, die Bergsträßer Wein- und Bierfreunde am 17. März und 7. April erwartet. Was in Spanien und Italien schon lange Usus ist, wird es jetzt auch hier geben, nämlich eine Wein- und Bierprobe in Kombination. (Auskünfte dazu erteilt Christa Guth, Telefon: 06251/8609075). Am Ziel der Wanderung warteten noch weitere Mohács-Freunde, die an der Geselligkeit interessiert waren. Nach der Wanderung, an der nicht nur Mitglieder des deutsch-ungarischen Freundeskreises, sondern auch interessierte Gäste teilnahmen, waren sich alle einig, dass dieser Termin fester Bestandteil im Jahreskalender der Mohács-Freunde werden soll, im nächsten Jahr mit einer anderen Route und mit anderem Ziel. Beides steht übrigens schon fest. mül

Ein unermüdlicher Motor der Partnerschaft

Mit Betroffenheit nahm der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács zur Kenntnis, dass mit Géza Müller einer der großen Förderer dieser Partnerschaft mit der südungarischen Stadt verstorben ist. Der am 28. November 1940 in Szökéd, einem kleinen Dorf in der Nähe von Pécs geborene Müller hatte schon früh erkannt, dass man auch zu den Städten jenseits des eisernen Vorhanges Verbindungen herstellen muss, sollte es wirklich ein geeintes Europa geben.

Géza Müller war ein großer Befürworter dieser Partnerschaft und neben Georg Stolle auf Bensheimer Seite der spiritus rector in Mohács für diese zweite Partnerschaft zwischen einer ungarischen und einer deutschen Stadt überhaupt nach Pécs und Fellbach bei Stuttgart. Géza Müller wurde schon im Jahr der Gründung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács 1989 Mitglied im Bensheimer Verein und blieb es bis zu seinem überraschenden Tod am vergangenen Samstag. In Mohács selbst hob er den dortigen Freundeskreis mit aus der Taufe.

Nach dem Abitur, das er am Gymnasium Nagy Lajos in Pécs ablegte, studierte er an der Universität József Attila in Szeged ungarische Sprache und Geschichte. Hier lernte er auch seine Frau Elisabeth kennen. Im Jahre 1965 erhielten beide ihr Diplom. Ein Jahr vorher haben beide geheiratet. Im Jahr 2015 wurden beide mit dem goldenen Diplom ausgezeichnet.

Aus der Ehe gingen Sohn Miklós und Tochter Annamarie hervor. Bis zuletzt erfreute sich Géza Müller an seinen fünf Enkelkindern. Géza Müller unterrichtete ab 1965 an der Berufsschule in Mohács. Nach zwei Jahren wurde er ins Rathaus als Referent für Volksbildung abgeordnet und hat die lokale Kulturszene in der Bensheimer Partnerstadt maßgeblich mitgeprägt.

Gemeinsam mit Bürgermeister Georg Stolle stellte Géza Müller dem damaligen Bürgermeister Dr. Elemér Németh, später Bürgermeister István Kuti die Möglichkeiten vor, wie die Partnerschaft zwischen beiden Städten sinnvoll auch für die Bevölkerung genutzt werden könnte. Die Ratschläge und Tipps, die Géza Müller gab, fanden nachhaltigen Anklang und legten in Mohács mit den Grundstein für eine Infrastruktur, die sich bis zum heutigen Tag auszahlt.

Als Beispiele seiner kulturelle Arbeit werden heute noch die Verschönerung der Stadt, das Aufstellen von Statuen ubd Denkmalen genannt, in Mohács erinnert man sich gerne an seine Ideen vom Buschogehen, die Einrichtung des Volksliedwettbewerbs Schneider Lajos. Damals weilte oft der südhessische Kammerchor aus Bensheim mit seinem Leiter Manfred Hein in Mohács. Auch dadurch wurden mit dem Chorleiter, aber auch mit Chormitgliedern Freundschaften geschlossen, die bis heute halten.

Im Rathaus hat Géza Müller 25 Jahre gearbeitet, bis diese Abteilung aufgelöst wurde. Im Anschluss ging er wieder an die Mohácser Berufsschule und unterrichtete dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002. Géza Müller hatte sich nicht nur in Bensheim, sondern auch in Heppenheim und vor allem in Lorsch einen großen Bekanntenkreis aufgebaut. Hier entstand im Kleinen, was man sich im Großen von Partnerschaft erwartet: dass Freundschaften geschlossen werden. Beim vergangenen Winzerfest 2016 war er mit einer Delegation aus Mohács nach Bensheim gekommen und freute sich wieder einmal alte Bekannte zu reffen. Den letzten Kontakt mit Géza Müller gab es in Mohács bei der Nikolausfeier am 6. Dezember.

Géza Müller wurde am Mittwoch, 18. Januar, in Mohács zu Grabe getragen. mül

Der Buscho-Mann des Jahres 2017 heißt Willi Schobel

Mit einem kleinen Sektempfang, einer Dia-Schau, einem Rück- und Ausblick sowie einer Ehrung startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács mit einem Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 70 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell gekommen, darunter auch die beiden ehemaligen Bensheimer Stadträte und Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius, der Fraktionssprecher der BfB, Franz Apfel, Stadtrat Andreas Born sowie die ehemaligen Vorsitzenden Valentin Leopold und Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig. Außerdem eine Abordnung des Freundeskreises Bensheim-Hostinné.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller sparte in seiner Ansprache bewusst die aktuelle Entwicklung in Deutschland aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind. Müller: „Wir feiern in diesem Jahr also das 30-jährige Bestehen mit einem kleinen Festakt am 6. Mai, außerdem ist das Jahresprogramm 2017 auf das Jubiläum ausgerichtet.“

Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989 Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen. Heute, nach 28 Jahren, könne man mit Recht sagen: das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben.

Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter: „Auch wenn wir nach wie vor mit Sorge auf die politische Entwicklung Ungarns blicken, müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Paket aus Bensheim erhielten. Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder wie beim letzten Mal, selbst gefertigte kleine Rucksäcke, 116 an der Zahl, genäht von Pia Schwabenland und Pia Ludwig, erhalten. Diese Freude sei genauso echt, wie die im Behindertenheim, im Altersheim oder im Sozialheim, wenn dort fast neue Betttücher und Handtücher und gut erhaltene Kleidung überreicht werden. Die Mitarbeiter des Mohácser Familiendienstes haben die in großer Menge vorhandene Erwachsenenkleidung auch unter den Bedürftigen verteilt. Das Krankenhaus erhielt therapeutische und medizinische Geräte sowie Arbeitskleidung. Zuletzt zum dritten Mal in Folge – dank des Engagements von Arno Zillig – Apnoe-Maschinen und Apnoe-Masken im Wert von rund 35.000 Euro.

Müller abschließend: „Wir werden in unseren Bemühungen der Bevölkerung in Mohács zu helfen, nicht nachlassen. Für März dieses Jahres ist bereits ein weiterer, der 33. Hilfstransport in die Partnerstadt terminiert. Das heißt, wir werden auch in diesem Jahr Hilfsgüter aller Art, für kleine, junge und alte Menschen sammeln. Wir werden wieder unsere Feste veranstalten, die die Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen innerhalb der Bevölkerung Bensheims festigen sollen. Die Gewinne daraus werden wieder „eins zu eins“ nach Mohács fließen.“

Im Anschluss wurde der Buscho-Mann des Jahres 2017 gekürt, eine Ehrung, die jedes Jahr einem verdienten Vereinsmitglied zuteilwird. Für dieses Jahr ist dies Willi Schobel. In seiner Laudation sagte Vorsitzender Franz Müller, Schobel vertrete die Interessen des Vereins nicht nur erst seit seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Schon vorher sei er in der Stadtverordnetenversammlung die Stimme des Vereins gewesen. Schobel sei Ratgeber des Freundeskreises und sich für keine Arbeit zu schade. Im Verein würden auch und gerade seine geschickten Hände gebraucht, sei es als Cheforganisator beim Auf- und Abbau des Mohács-Standes am Bürgerfest, bei der Organisation des Sommerfestes, des traditionellen Wildschweinessens und bei der Vorbereitung der Hilfstransporte und Verladen der Hilfsgüter in die ungarische Partnerstadt. Die jährliche Nikolausfahrt nach Mohács sei ohne Willi Schobel nicht denkbar. Hier zeichne er sich regelmäßig als exzellenter Fahrer aus. In puncto Fahrsicherheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer könne Willi Schobel durchaus dem Formel-I-Weltmeister Nico Rosberg das Wasser reichen.

In diesem Sinne habe Schobel die Auszeichnung samt Urkunde und Buscho-Plakette voll und ganz verdient. In seinen Dank schloss Müller auch Schobels Ehefrau Antje ein, die nicht nur hinter ihrem Mann stehe, sondern ihn bei der Vereinsarbeit tatkräftig unterstütze.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden viele Vereins-Ereignisse des vergangenen Jahres mit einer Dia-Schau in Erinnerung gerufen, die Reise im Mai nach Mohács wurde ebenso besprochen wie das Jahresprogramm 2017, bevor sich alle das Buffet schmecken ließen. mül

Strahlende Kindergesichter und überschwängliche Freude

Freundeskreis: Bensheimer Delegation zum 18. Mal am Nikolaustag in Mohácser Kindergärten

Bensheim. (mül) „Es war strapaziös, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt, so der Vorstand des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács nach der Rückkehr aus der Partnerstadt. Zum 18. Mal beschenkten die Bensheimer Mohács-Freunde die deutschsprachigen Kindergärten in der Partnerstadt, zudem das Behindertenheim und die deutsche Selbstverwaltung. Und schließlich wurden wieder Apnoe-Atemmasken ins Krankenhaus gebracht.

Für die Kinder gab es Süßigkeiten, Plüschtiere, Autos und Puppen. Zwei Bensheimer Frauen, Pia Schwabenland und Pia Ritzert, hatten in den vergangenen Monaten unermüdlich genäht und Kinderrucksäcke für 116 Kindergartenkinder in Mohács gefertigt. Die Freude der Kinder war riesig, als sie jetzt diese Geschenke erhielten.

Die Mohácser Kindergartenkinder strahlten als sie von der Bensheimer Delegation Spielsachen, Süßigkeiten und ihre kleinen Kinderrucksäcke erhielten.

Die Kindergärten erhielten zudem je eine Geldspende, ebenso das Behindertenheim, das sich zudem noch über zahlreiche Pakete mit neuwertiger Winterkleidung freute, die deutsche Selbstverwaltung wurde ebenfalls finanziell unterstützt und strahlte über zwei große Kisten mit deutscher Literatur. Darüber hinaus freuten sich bedürftige junge Ehepaare, die im Januar und Februar Eltern werden, über sehr gut erhaltene Baby- und Kinderkleidung. Und schließlich übergab der Freundeskreis wieder Sachspenden an das Krankenhaus in Mohács, Apnoe-Masken und -geräte, die die Bergsträßer Apnoe-Gruppe mit Arno Zillig an der Spitze, zur Verfügung gestellt hatte.

Wenn man in die strahlenden Gesichter der Kinder schaut und ihre überschwängliche Freude sieht, dann haben sich all die Mühen gelohnt“, sagten unisono Reinhard und Karin Grohrock, Willi und Antje Schobel sowie Sigi und Franz Müller. Die wertvollen Geschenke wurden das ganze Jahr über in Bensheim und Umgebung von vielen Menschen gespendet. In diesem Jahr wurden Übrigens der 30. und 31. Hilfstransport mit insgesamt 37, 5 Tonnen Gütern nach Mohács geschickt, einmal am 9. März und der zweite Transport am 14. Juli. Der letzte war der größte, der jemals nach Mohács ging. Allein 150 Schulbänke und 300 -Stühle und zwei komplette Einbauküchen aus der ehemaligen Rodensteinschule wurden verladen. Im Frühjahr 2017 wird ein weiterer Lkw die rund 1150 Kilometer weite Strecke zurücklegen, um die dringend benötigten Hilfsgüter zu ihren Empfängern nach Mohács zu bringen.

Am vergangenen Nikolaustag besuchte die Bensheimer Gruppe, im Beisein der beiden Vizebürgermeister Erika Kovacsné-Boder und Aaron Cerdi, und dem dortigen Freundeskreisvorsitzenden György Werner, die Kindergärten. Dort lernen die Kinder teilweise auch die deutsche Sprache. Entsprechend wurden die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsgedichten und -liedern begrüßt. Theresia Bènsch Hácy, seit 36 Jahren Kindergärtnerin und seit 20 Jahren die Leiterin, freute sich genauso wie die Kinder über die Gaben aus Bensheim. Auch im Rokuskindergarten, der einst mit Bensheimer Spendengeldern umgebaut und saniert wurde, sind die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsliedern empfangen worden. Die Verantwortlichen im Szölöhegy Kindergarten, der am spärlichsten eingerichtet ist, freuten sich vor allem über die Geldspende, um damit wichtige Reparaturarbeiten finanzieren zu können.

Bei einem Besuch im Krankenhaus, übrigens mit 800 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Mohács, wurde eine noch engere Zusammenarbeit mit der Bergsträßer Apnoe-Gruppe vereinbart. Chefarzt Dr. Csaba Csizmadia möchte im mit EU-Mitteln neugebauten Trakt des renovierten Krankenhauses ein Schlaflabor einrichten. Bei einem Empfang dankte der Mohácser Bürgermeister Jòzsef Szekó der Bensheimer Delegation, aber auch den Bensheimer Bürgern für ihre große Spenden- und Hilfsbereitschaft.

Der Erlös kommt der ungarischen Partnerstadt zugute

Freundeskreis Bensheim-Mohács: Wildschweinessen war einmal mehr ein Volltreffer

Zum sechsten Mal veranstaltete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács sein Wildschweinessen. Und die Fangemeinde wächst von Jahr zu Jahr, so dass das Helferteam fast schon an seine Grenzen stößt. Und auch dieses Mal fragten die Gäste, die sich diesen Programmpunkt im Jahresterminkalender fest notiert haben, bereits jetzt schon nach, wann das Wildschweinessen im kommenden Jahr veranstaltet wird. Das Ambiente im Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell passt einfach in die Jahreszeit. Karin Grohrock hatte den Festsaal herbstlich-bunt dekoriert. Das war schon einmal ein Augenschmaus. In der Küche hatten Karin Grohrock, Antje Schobel, Margit Treffert und Sigi Müller ganze Arbeit geleistet. Nicht nur 200 Kartoffelknödel wurden zubereitet, auch das Rotkraut nach Hausfrauenart gegart. Dazu die Birnenhälften mit Preiselbeeren gefüllt. Zusammen mit Cheforganisator Reinhard Grohrock sorgten Christa Hess und Christa Guth sowie Albert Mehl, Walter Müller und Willi Schobel dafür, dass sie die Gäste wohlfühlten. Und schließlich das Wildschwein: das mundete jedem, das sei nicht mehr zu toppen, hieß es vielstimmig.

Für das Fleisch war einmal mehr Metzger Roland Elsmann verantwortlich. Nachdem die beiden Wildschweine im Bensheimer Forst erlegt und abgeschwartet waren, würzte der Fachmann die zusammen rund 100 Kilogramm schweren Schweine nach geheimen Rezepturen und schob es im Ganzen für sechs Stunden in den großen Backofen. Ofenfrisch wurde es portionsweise mit Rotkraut, Birnen und Preiselbeeren sowie den Kartoffelkloßen nach Hausfrauenart serviert. Dazu gereicht wurden unter anderem ungarische Rot- und Weißweine aus Mohács. Und dass viele Gäste nach dem Festmahl zum Metzger und in die Küche kamen, um ihre Komplimente auszubringen, war beredtes Zeichen, dass der Freundeskreis einmal mehr einen Volltreffer gelandet hatte.

Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Franz Müller, die Mitglieder und Mohács-Freunde und sprach von einer „Win-Win-Situation“, denn die Gäste erhalten für ihr Geld einen exzellenten Wildscheinbraten zu einem äußerst angenehmen Preis und der Freundeskreis übergibt den aufgestockten Reinerlös am 6. Dezember in Mohács an die dortigen Kindergärten und das Behindertenheim. Zusätzlich werden noch Schokoladennikoläuse und Spielsachen verteilt. Müller sagte, in diesem Jahr habe man den 31. und 32. Hilfstransport nach Ungarn geschickt, versehen mit gut gebrauchter und neuer Sommer- und Winterkleidung. Man habe unter anderem die Rodensteinschule ausgeräumt und 150 Schultische und 300 Stühle nach Mohács verfrachtet. Zudem habe man Apnoe-Atemmasken und die dazu gehörenden Maschinen in einem Gesamtwert von rund 35.000 Euro, die die Apnoe-Gruppe Bergstraße mit Arno Zillig zu Verfügung gestellt hatte, ins Mohácser Krankenhaus gebracht.

Müller bedankte sich bei den vielen Menschen aus Bensheim und Umgebung, die den Freundeskreis bei dieser Arbeit unterstützen. Im Frühjahr wird der 33. Transport in Bensheims ungarische Partnerstadt geschickt.

In diesem Jahr konnten besonders viele Ehrengäste willkommen geheißen werden, die den Freundeskreis unterstützen. Darunter war der parlamentarische Staatssekretär im hessischen Justizministerium, Thomas Metz, der genauso wie die frühere Stadtverordnetenvorsteherin Carola Heimann, der frühere Stadtrat in Bensheim und Kreisbeigeordnete Theo Sartorius oder der Bensheimer Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig zu den Stammgästen im Mohácser Freundeskreis gehören. Erstmals dabei und sehr angetan war die neue Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, die sich, genauso wie Thomas Metz, den Termin für das Wildschweinessen 2017 bereits notiert hat. Herzlich willkommen geheißen wurde Werner Schilling, ein großer Förderer des deutsch-ungarischen Freundeskreises und das zweitälteste Mitglied, Johannes Bräutigam. Auch er erweist sich als sehr großzügig, wenn finanzielle Hilfe für Mohács benötigt wird.

Und erfreulich am Rande: auch beim diesjährigen Wildschweinessen konnte der Freundeskreis Bensheim-Mohács vier neue Mitglieder willkommen heißen, die künftig die Arbeit und die Mohácshilfe unterstützen wollen.

Christine Deppert erobert die Herzen der Ungarn im Sturm

Nepomukfest in Mohács: Bensheimer Freundeskreis führt wichtige Gespräche mit Bürgermeister, Schuldirektorin und Krankenhaus-Chef

Christiane Deppert, die neue Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin, hat die Herzen der Ungarn im Sturm erobert. Bei ihrer ersten Reise in die Bensheimer Partnerstadt wurde sie herzlich empfangen und hat die Bensheimer Farben ganz im Stil ihrer Vorgängerin Carola Heimann, würdig vertreten. Die Mohácser Verwaltungsspitze mit Bürgermeister József Szekó, und den Vizebürgermeistern Erika Bodor-Kovácsne und Aaron Cerdi sowie Stadtdirektorin Dr. Mirella Kovacs jedenfalls zeigte sich begeistert wie unbeschwert, offen und interessiert die neue Chefin im Bensheimer Stadtparlament sich auf dem für sie noch unbekannten Terrain bewegte.

Christine Deppert war zusammen mit Ehren-Stadtrat Bernhard Wahlig in die Partnerstadt gereist, um zum einen am Nepomukfest, das jedes Jahr im Mai gefeiert wird, teilzunehmen, zum anderen vertrat sie die Bensheimer Farben bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Partnerstadt zwischen Mohács und der rumänischen Stadt Campia Turzi (Jerischmarkt/Siebenbürgen). Ebenso überwältigt war aber auch Deppert von der Herzlichkeit der Ungarn. Das zeigte sich auch und gerade bei ihrer Jungfernrede im Mohácser Rathaus, als sie nach wenigen Worten von ihrer vorbereiteten Rede Abstand nahm und in persönlichen Worten ihre Eindrücke in Mohács schilderte. Sowohl die Ungarn, als auch die Delegationen aus Rumänien, Frankreich, Polen, Kroatien, der Türkei und selbstredend aus Bensheim spendeten Christine Deppert mehrmals spontan Applaus. Die Mohácser freute es natürlich besonders, dass die erste Reise in die Bensheimer Partnerstädte zuerst zu ihnen führte. Und als Deppert in sehr warmherzigen Worten Aranyosgyéres, so der ungarische Name für die rumänische Partnerstadt CampiaTurzi zum 25-jährigen Jubiläum beglückwünschte, spendeten die Rumänen, an deren Spitze Gemeinderatsvorsitzende Cornelia Pantea und Bürgermeister Radu Ioan Hanga lang anhaltenden Applaus im Stehen.

Der Mohácser Bürgermeister József Szekó erinnerte an die vielen städtepartnerschaftlichen Kooperationen in Europa und betonte: „Ich bin stolz darauf, dass der Europäische Rat mit der Erteilung der Auszeichnung ‚Ehrenorden Goldener Stern‘ die aktive und umfassende Tätigkeit Mohács anerkannt hat“. Immerhin ist Mohács neben Bensheim mit sechs weiteren Städten verschwistert.

Am Tag zuvor, wurde das Nepomukfest zu Ehren des Schutzpatrons der Schiffer und Flößer, gegen Wassergefahren, und der Brücken gefeiert. Das Mittagessen wurde beim Stadtfest „Mohácser Nachbar“ direkt an der Donau eingenommen. Der dortige Freundeskreis Mohács-Bensheim servierte original ungarisch Pörkölt. Am Abend trafen sich nicht nur die Bensheimer Delegation, sondern auch Gäste aus den anderen Partnerstädten Mohács‘ zum gemeinsamen Abendessen im Szent János Hotel. Nach Einbruch der Dunkelheit fand das große Feuerwerk, gezündet auf der Donau, statt und konnte von der Freiterrasse des Hotels im vierten Stock bestaunt werden.

Am Rande der Feierlichkeiten nutzte der Vorsitzende des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács, Franz Müller, die Möglichkeit und sprach mit Bürgermeister Szekó über gemeinsame Veranstaltungen im kommenden Jahr, wenn die Partnerschaft 30 Jahre besteht. Außerdem wurde mit der Gesamtdirektorin aller Mohácser Schulen, Zsuzsanna Käszne Lebó, vereinbart, dass Schulbänke, Tische und Stühle aus der Bensheimer Rodenstein-Schule nach Mohács gebracht werden. Und schließlich wurde intensiv mit dem ärztlichen Direktor des Mohácser Krankenhauses, Dr. Csaba Csizmadia, konferiert, der in diesem Jahr weitere 15 Apnoe-Geräte aus Bensheim entgegennehmen wird. Gespendet werden die CPAP-Geräte mit kontinuierlicher Überdruckbeatmung mittels Maske durch die Nase, von der Bergsträßer Apnoe-Gruppe um den Bensheimer Arno Zillig. Der Marketing-Direktor der Hersteller-Firma, Dr. med. Ulrich Brandeburg, wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr in die Bensheimer Partnerstadt reisen, um die Grundlagen für ein Schlaf-Labor im Mohácser Krankenhaus zu schaffen.

Eine Reise in die ungarische Partnerstadt mit vielen Höhepunkten

Freundeskreis Bensheim-Mohács: Budapest, Esztergom, Szeged und das Buschofest in Mohács

Carola Heimann, die Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin, fasste es nach sechs Tagen kurz und prägnant in einem Satz zusammen: „Es war eine phantastische Reise“ und meinte damit, wie die anderen 33 Teilnehmer auch, die Visite in der ungarischen Hauptstadt, dem religiösen Zentrum der Magyaren, Esztergom, der Besuch der drittgrößten ungarischen Stadt Szeged sowie den Besuch in der Bensheimer Partnerstadt Mohács.

In der Tat ließ der Sechs-Tage-Trip kaum Wünsche offen, was nicht zuletzt dem Mohácser Kulturattaché und Cheforganisator Gyuri Lehel zu verdanken war. Vor dem Budapester Flughafen wartete bereits der Reisebus, der die Bensheimer Gruppe zum ungarischen Parlament brachte. Das direkt am Donauufer gelegene 268m lange Gebäude, das dem britischen nachempfunden ist und von 1885 bis 1904 errichtet wurde, ist eines der Wahrzeichen der Hauptstadt. Die Bensheimer Gruppe besichtigte nicht nur den Sitzungssaal, sondern auch den mittig angeordneten Kuppelsaal, in dem die Stephanskrone mit den ungarischen Reichsinsignien aufbewahrt werden. Insgesamt 700 Räume, 29 Treppenhäuser und 27 Eingänge zählt das imposante Gebäude.

Wenn man schon im altehrwürdigen Hotel Gellert wohnt, gehört auch ein Schwimmbadbesuch im ebenso berühmten Gellertbad dazu. Am zweiten Tag stand eine Visite in der zweitgrößten Synagoge Europas in der Tabakgasse an, weshalb sie auch Tabaktempel genannt wird. 3000 Sitzplätze fasst die Große Synagoge, deren Fassade dreigeteilt ist und von zwei vergoldeten kleinen runden Kuppeln und über 40 m hohen achteckigen Türmen begrenzt wird.

Orgelkonzert in Esztergom

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch in Esztergom. Die 30.000 Einwohner zählende Stadt ist das religiöse Zentrum des Landes. Die Basilika ist die größte Kirche Ungarns. In der „Kathedrale unserer lieben Frau“, Sitz des römisch-katholischen Erzbistums, wurde eigens für die Bensheimer Gruppe ein Orgelkonzert organisiert, gespielt vom berühmten Titularorganist Péter Kóvats. Zu hören war unter anderem eine Passage aus der Krönungsmesse, die Franz Liszt eigens für die Einweihung der Kirche im Jahr 1856 komponiert und auch gespielt hat. Die heutige Orgel umfasst elftausend Pfeifen, 147 Register, verteilt auf fünf Manualen. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis ging die Fahrt zurück ins 60 Kilometer entfernte Budapest. Der Tag wurde auf der Fischerbastei, hoch über der Donau gelegen, beendet. Hier genoss der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács nicht nur einen sensationellen Ausblick auf die Donau-Metropole mit dem beeindruckenden Parlamentsgebäude, hier präsentierte sich auch die hell angestrahlte Matthiaskirche in ihrem besonderem Glanz.

Beeindruckendes Panoramabild

Auf dem Weg nach Szeged wurde Station in Òpusztaszer gemacht, einem Freilichtmuseum, das vor allem mit seinem 120 m langen, 15 m hohen Panoramabild mit einem Durchmesser von 38 Metern besticht und die Episoden der Landnahme um 896 zeigt. Zwei Jahre lang, von 1892 bis 1894 arbeiteten Árpád Feszty, La´szlo Mednyánsky sowie Pál Vágo an dem Panoramabild. Im Uhrzeigersinn kann der Besucher die einzelnen Szenen mit den dazu passenden Toneffekten beobachten, wobei die wichtigsten Episoden mit Lichtstrahlen beleuchtet werden.

Die 170.000 Einwohner zählende Stadt Szeged an der Südgrenze des Landes, nahe Serbien und Rumänien, wurde mit einem fast dreistündigen Stadtrundgang „erobert“. Szeged ist die sonnenreichste Stadt Ungarns. Über 2000 Sonnenstunden pro Jahr haben der Stadt den Beinamen „Stadt des Sonnenscheins“ beschert. Aber nicht nur hier, die komplette sechstägige Reise bescherte die Bensheimern strahlenden Sonnenschein.

100.000 Besucher beim Buschofest

Und schließlich wurde dann die Bensheimer Partnerstadt Mohács erreicht, rechtzeitig zum weltberühmten Buschofest, das seit 2009 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehört. 100.000 Besucher wurden am Buschiosonhntag in der Bensheimer Partnerstadt gezählt. Bei bestem Frühlingswetter zogen die „Buschos“ durch die Straßen und Gassen der Stadt.

Die Bekleidung der Buschos hat sich seit den Ursprüngen im 18. Jahrhundert wenig verändert. Sie tragen ein nach außen gekehrtes Schafsfell, eine Hose mit Strohfüllung und bunte, gestrickte Strümpfe. Das Fell ist mit einem Viehseil zusammengehalten, daran ist eine Viehglocke befestigt. In den Händen halten die Buschos Ratschen oder Holzkeulen. Die von den Buschos getragene, mit Tierblut rot gefärbte Holzmaske ist mit einer Schafsfellkapuze versehen.

Die furchterregenden, lärmenden Buschos beerdigen den Winter, und mit einem Feuer begrüßen sie den Frühling. Das Brauchtum basiert auf Überlieferungen der kroatischen Minderheit und reicht in heidnische Zeiten zurück. Was die Bedeutung des Brauchs anbelangt, gibt es zwei Versionen: die eine spricht von kultischen Handlungen, die so, wie bei anderen Faschingsbräuchen, der Austreibung des Winters dienen. Die andere Theorie geht auf die Angst vor den Osmanen zurück.

Bei Mohács hat Ungarn einen der größten Schicksalsschläge seiner Geschichte erlitten: die Niederlage gegen die Türken auf dem Schlachtfeld von Mohács im Jahre 1526. Nach dieser verlorenen Schlacht begann in Ungarn die 150 Jahre währende Türkenherrschaft. Erst danach waren sie wieder die Herren im eigenen Haus. Mit den furchterregenden Masken haben die Männer von Mohács die Türken in Angst und Schrecken versetzt und somit vertrieben.

Natürlich wurden die Tage in Mophác auch genutzt, um alte Freundschaften zu vertiefen und neue zu knüpfen. Einmal bei der deutschen Selbstverwaltung im Haus der Donauschaben, wo die Bensheimer hervorragend verköstigt wurden, und zum anderen beim dortigen Freundeskreis Mohács-Bensheim, die einen musikalischen Abend gestalteten, bei dem auch das berühmte Pörkölt, das ungarischen Nationalgericht, serviert wurde. Der dortige Vorsitzender Gyuri Werner überreichte dem Bensheimer Freundeskreis-Vorsitzenden Franz Müller und dem zweiten Vorsitzenden Reinhard Grohrock als Geschenk eine original Mohácser Stadtfahne.

Mohács Bürgermeister József Széko hieß die Bensheimer Gruppe im Rathaus herzlich willkommen. Hier hatte Stadtverordnetenvorsteherin Carola Heimann auch Gelegenheit sich offiziell zu verabschieden, da ihre Amtszeit als höchste Repräsentantin Bensheims im März endet und sie nicht mehr zur Verfügung steht. Heimann betonte, dass sie auch künftig Mohács besuchen werde, schließlich gehört sie dem Freundeskreis Bensheim-Mohács an und möchte sich auch in Zukunft mit ihren Mohacser Freunden austauschen.