Der Buscho-Mann des Jahres 2017 heißt Willi Schobel

Mit einem kleinen Sektempfang, einer Dia-Schau, einem Rück- und Ausblick sowie einer Ehrung startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács mit einem Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 70 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell gekommen, darunter auch die beiden ehemaligen Bensheimer Stadträte und Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius, der Fraktionssprecher der BfB, Franz Apfel, Stadtrat Andreas Born sowie die ehemaligen Vorsitzenden Valentin Leopold und Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig. Außerdem eine Abordnung des Freundeskreises Bensheim-Hostinné.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller sparte in seiner Ansprache bewusst die aktuelle Entwicklung in Deutschland aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind. Müller: „Wir feiern in diesem Jahr also das 30-jährige Bestehen mit einem kleinen Festakt am 6. Mai, außerdem ist das Jahresprogramm 2017 auf das Jubiläum ausgerichtet.“

Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989 Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen. Heute, nach 28 Jahren, könne man mit Recht sagen: das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben.

Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter: „Auch wenn wir nach wie vor mit Sorge auf die politische Entwicklung Ungarns blicken, müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Paket aus Bensheim erhielten. Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder wie beim letzten Mal, selbst gefertigte kleine Rucksäcke, 116 an der Zahl, genäht von Pia Schwabenland und Pia Ludwig, erhalten. Diese Freude sei genauso echt, wie die im Behindertenheim, im Altersheim oder im Sozialheim, wenn dort fast neue Betttücher und Handtücher und gut erhaltene Kleidung überreicht werden. Die Mitarbeiter des Mohácser Familiendienstes haben die in großer Menge vorhandene Erwachsenenkleidung auch unter den Bedürftigen verteilt. Das Krankenhaus erhielt therapeutische und medizinische Geräte sowie Arbeitskleidung. Zuletzt zum dritten Mal in Folge – dank des Engagements von Arno Zillig – Apnoe-Maschinen und Apnoe-Masken im Wert von rund 35.000 Euro.

Müller abschließend: „Wir werden in unseren Bemühungen der Bevölkerung in Mohács zu helfen, nicht nachlassen. Für März dieses Jahres ist bereits ein weiterer, der 33. Hilfstransport in die Partnerstadt terminiert. Das heißt, wir werden auch in diesem Jahr Hilfsgüter aller Art, für kleine, junge und alte Menschen sammeln. Wir werden wieder unsere Feste veranstalten, die die Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen innerhalb der Bevölkerung Bensheims festigen sollen. Die Gewinne daraus werden wieder „eins zu eins“ nach Mohács fließen.“

Im Anschluss wurde der Buscho-Mann des Jahres 2017 gekürt, eine Ehrung, die jedes Jahr einem verdienten Vereinsmitglied zuteilwird. Für dieses Jahr ist dies Willi Schobel. In seiner Laudation sagte Vorsitzender Franz Müller, Schobel vertrete die Interessen des Vereins nicht nur erst seit seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Schon vorher sei er in der Stadtverordnetenversammlung die Stimme des Vereins gewesen. Schobel sei Ratgeber des Freundeskreises und sich für keine Arbeit zu schade. Im Verein würden auch und gerade seine geschickten Hände gebraucht, sei es als Cheforganisator beim Auf- und Abbau des Mohács-Standes am Bürgerfest, bei der Organisation des Sommerfestes, des traditionellen Wildschweinessens und bei der Vorbereitung der Hilfstransporte und Verladen der Hilfsgüter in die ungarische Partnerstadt. Die jährliche Nikolausfahrt nach Mohács sei ohne Willi Schobel nicht denkbar. Hier zeichne er sich regelmäßig als exzellenter Fahrer aus. In puncto Fahrsicherheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer könne Willi Schobel durchaus dem Formel-I-Weltmeister Nico Rosberg das Wasser reichen.

In diesem Sinne habe Schobel die Auszeichnung samt Urkunde und Buscho-Plakette voll und ganz verdient. In seinen Dank schloss Müller auch Schobels Ehefrau Antje ein, die nicht nur hinter ihrem Mann stehe, sondern ihn bei der Vereinsarbeit tatkräftig unterstütze.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden viele Vereins-Ereignisse des vergangenen Jahres mit einer Dia-Schau in Erinnerung gerufen, die Reise im Mai nach Mohács wurde ebenso besprochen wie das Jahresprogramm 2017, bevor sich alle das Buffet schmecken ließen. mül