Archiv der Kategorie: 2018

Zwischenstopp am schönsten Ausblick der Hessischen Bergstraße

Mohács-Freunde: Neujahrswanderung mit vielen interessanten Themen

Bensheim. Zwar lachte die Sonne am vergangenen Sonntagnachmittag mit den 40 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács gefolgt waren, nicht um die Wette, immerhin hielt der Himmel aber seine Schleusen geschlossen und man erreichte trockenen Fußes die einzelnen Etappen. Zur Wanderung ins neue Jahr, die zum vierten Mal in Folge stattfand, hieß das Motto: „Ab in die Weinberge“. Auch diese Mal gab es interessante Informationen rund um den Wein aus erster Hand, Übe die Arminstraße ging es die Anhöhe des Ahlengassweges hinauf zur ersten Verschnaufpause,- Genau a jener Stelle, wo ab 1751 die Delinquenten, die am Landberg für ihre Straftat verurteilt waren, gerichtet wurden.

Bei den Erläuterungen, auf welche grausame Art und Weise die Verteilten zu Tode gebracht wurden, leistete das Buch „Da Zentgericht auf dem Landberg“ von Klaus Grimm wertvolle Dienste. Wesentlich angenehmer gestalteten sich die Erklärungen zum Thema Weinbau,. Dabei erfuhren die Wanderer, dass es nicht nur das Gebiet, auf dem man sich gerade befand, die Lage „Stemmler“ mit 105 Hektar Rebfläche ist und zur Großlage „Schlossberg“ gehört, was die meisten nicht wussten, dass auch auf Bensheimer Gemarkung einige Hektar zur Lage Stemmler gehören“.

Die Hessische Bergstraße ist mit knapp 441,5 ha bestockter Rebfläche das kleinste der 13 deutschen Weinbaugebiete; im Ertrag sind etwa 422 ha. Ungefähr ein Viertel der bewirtschafteten Fläche sind Steillagen. Das Anbaugebiet zeichnet sich dadurch aus, dass auf einer sehr kleinen Fläche mit vielen unterschiedlichen Böden eine recht große Rebsortenvielfalt angebaut wird.
Nach soviel Informationen erreichte man das zweite Etappenziel, wo man den schönsten Ausblick auf die Hessische Bergstraße haben soll, zumindest sagt dies das Deutsche Wein Institut und errichtete an dieser Stelle 2012 eine Stele. Der Mainzer Künstler Ulrich Schreiber hat die drei Meter hohe Metallstele entworfen. Sie besteht aus 13 Einzelteilen, symbolisiert einen Weinhenkel, durch den man hindurchsehen kann und der den Blick auf das Wesentliche schärft. Der Blick schweift in Richtung Süden, nach Heppenheim, man sieht die Starkenburg, das Wahrzeichen der ganzen Region. Und an der Stele hatte der zweite Vorsitzende des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Reinhard Grohrock, zusammen mit seiner Frau, einen Glühweinstand aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte und zusammen mit Laugengebäck gereicht wurde.

Weitere interessante Informationen gab es zur Flora und Fauna am Hemsberg Etwa 20 Hektar umfasst dieses Weingebiet, der etwas tiefer gelegene „Paulus“ oder „Pales“, wie die Bensheimer sagen, umfasst 14 Hektar. Zusammen gehören sie zur Großlage „Wolfsmagen“ mit insgesamt 85 Hektar Rebfläche. Die Mohács-Freunde erfuhren   einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage. Man findet dort Granitverwitterung vor, Löss-Lehm, lehmige Sandböden, die leicht erwärmbar sind.

Der Weg führte weiter in Richtung Vorderwald, bevor in die Hohle Gasse Richtung Zell abgebogen wurde, um dann noch einmal durch die Passage „In der Heinzelsgasse“ das Ziel, die Weinschänke Götzinger, zu erreichen. Am Ziel der Wanderung warteten noch weitere Mohács-Freunde, die an der Geselligkeit interessiert waren. Nach der Wanderung, an der nicht nur Mitglieder des deutsch-ungarischen Freundeskreises, sondern auch interessierte Gäste teilnahmen, waren sich alle einig, dass dieser Termin fester Bestandteil im Jahreskalender der Mohács-Freunde werden soll, im nächsten Jahr mit einer anderen Route und mit anderem Ziel. Beides steht übrigens schon fest.

mül

Franz Hermann mit der Busho-Plakette ausgezeichnet

Freundeskreis Bensheim-Mohács: Der Mohácser Solotrompeter Gabor Reiter verleiht dem Neujahrsempfang musikalischen Glanz

Bensheim. Der Neujahrsempfang des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács hat ja schon eine Tradition. Neu in diesem Jahr war allerdings die musikalische Umrahmung. Der Solotrompeter am Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken, Gabor Reiter, in Mohács geboren und dort aufgewachsen, gab am Sonntagabend im Dorfgemeinschaftshaus in Zell Kostproben seines reichhaltigen Repertoires und spielte zudem dem Bushomann des Jahres 2018, Franz Hermann, ein Ständchen.

Gabor Reiter erhielt 2001 mit Hilfe des damaligen Bensheimer Bürgermeisters Georg Stolle ein Stipendium an der Musikhochschule in Karlsruhe, wo er bei Professor Reinhold Friedrich bis 2005 studierte. Reiter absolvierte außerdem zahlreiche Meisterkurse, spielte in den verschiedensten Orchestern in München, Frankfurt, Luxemburg und Zurich. Seit 2008 ist er Solotrompeter im Saarbrücker Staatsorchester. 2010 legte er seine Staatsprüfung, auch in Pädagogik ab, und könnte theoretisch an Universitäten unterrichten.

Gabor Reiters Gastauftritt bei den Bensheimer Mohács-Freunden war sozusagen eine Reminiszenz an Bensheim und wollte der Trompeter als kleines Dankeschön an Georg Stolle verstanden wissen. Der 35-jährige Mohácser Trompeter spielte zwei Suiten von Bach, die Sonate g-moll von Georg Philipp Telemann sowie zwei Etüden des Italieners Marco Bodogni.

Ein weiterer Höhepunkt des Neujahrsempfangs beim deutsch-ungarischen Freundeskreis war die Verleihung der Busho-Plakette und Ernennung zum Busho-Mann des Jahrs 2018 an Franz Hermann. Diese Auszeichnung wird seit 2016 vergeben. Preisträger vorher waren Reinhard Grohrock und Willi Schobel.

In seiner Laudatio sagte der Vorsitzende des Freundeskreises, Franz Müller, das Bushofest in Mohács sei europaweit bekannt und gehöre seit 2009 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Der Sage nach hätten die Busho-Männer und –frauen, alles tapfere Bürger, nicht nur die Stadt, sondern ganz Ungarn vom Joch der Osmanen befreit Der Freundeskreis zeichne jedes Jahr eine Person aus, die sich in ganz besonderem Maße für die Ziele des Vereins engagiere. Franz Hermann gehöre zu den Gründungsmitgliedern des deutsch-ungarischen Freundeskreises. Wahrscheinlich seien es auch die osteuropäischen Wurzeln, die Hermann in sich trage und ihn dazu bewogen hätten dem Freundeskreis beizutreten und sein Fachwissen weiterzugeben.

Dieses Fachwissen sei beispielsweise gefragt gewesen, als der Mohácser Kindergarten Rókus mit Bensheimer Spendengeldern neugestaltet und saniert worden sei. Zusammen mit Günter Gundolf habe Hermann in Mohács den maroden Kindergarten begutachtet, geprüft, geplant, gerechnet und zur Vollendung gebracht.

Müller sagte weiter, Franz Hermann engagiere sich seit 2001, also seit 17 Jahren, im Vorstand, als gewissenhafter Schriftführer und als Beisitzer. Ein weiteres Beispiel für sein Engagement seien die von ihm geplanten Kajak-Touren für junge Menschen auf der Donau nach Mohács gewesen. Gefragt waren und sind aber auch Franz Hermanns Dolmetscher-Dienste, wenn Bensheimer in Mohács weilen oder Mohácser nach Bensheim kommen.

Hermann sprühe vor Ideen, sei Ratgeber innerhalb des Freundeskreises und sei sich für keine Arbeit zu schade. Dabei gehört er eher zu den Stillen im Lande und möchte um seine Person nicht viel Aufhebens gemacht haben.

Im Beisein der Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, des Bensheimer Ehrenbürgermeisters Georg Stolle, der früheren Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius verliehen Franz Müller und zweiter Vorsitzender Reinhard Grohrock diese Auszeichnung, die mit der Busho-Plakette und einem Busho-Bild verbunden ist. Für Franz Hermanns Ehefrau Hildegard gab es einen Blumenstrauß.

Zunächst aber begrüßte der Vorsitzende die zahlreichen Gäste und gab einen knappen Überblick über die im Jahr 2017 geleistete Arbeit, bei der die beiden Hilfstransporte in die Partnerstadt im Vordergrund gestanden hätten. Nachdem sie die Gäste bei einem deftigen Neujahrsessen gestärkt hatten, wurden die Aktivitäten des vergangenen Jahres in einer Dia-Show noch einmal in Erinnerung gerufen.

mül

Der Buscho-Mann des Jahres 2017 heißt Willi Schobel

Freundeskreis Mohács: Rück- und Ausblick sowie eine Ehrung beim Neujahrsempfang

Bensheim. Mit einem kleinen Sektempfang, einer Dia-Schau, einem Rück- und Ausblick sowie einer Ehrung startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács mit einem Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 70 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell gekommen, darunter auch die beiden ehemaligen Bensheimer Stadträte und Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius, der Fraktionssprecher der BfB, Franz Apfel, Stadtrat Andreas Born sowie die ehemaligen Vorsitzenden Valentin Leopold und Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig. Außerdem eine Abordnung des Freundeskreises Bensheim-Hostinné.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller sparte in seiner Ansprache bewusst die aktuelle Entwicklung in Deutschland aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind. Müller: „Wir feiern in diesem Jahr also das 30-jährige Bestehen mit einem kleinen Festakt am 6. Mai, außerdem ist das Jahresprogramm 2017 auf das Jubiläum ausgerichtet.“

Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989 Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen. Heute, nach 28 Jahren, könne man mit Recht sagen: das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben.

Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter: „Auch wenn wir nach wie vor mit Sorge auf die politische Entwicklung Ungarns blicken, müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Paket aus Bensheim erhielten. Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder wie beim letzten Mal, selbst gefertigte kleine Rucksäcke, 116 an der Zahl, genäht von Pia Schwabenland und Pia Ludwig, erhalten. Diese Freude sei genauso echt, wie die im Behindertenheim, im Altersheim oder im Sozialheim, wenn dort fast neue Betttücher und Handtücher und gut erhaltene Kleidung überreicht werden. Die Mitarbeiter des Mohácser Familiendienstes haben die in großer Menge vorhandene Erwachsenenkleidung auch unter den Bedürftigen verteilt. Das Krankenhaus erhielt therapeutische und medizinische Geräte sowie Arbeitskleidung. Zuletzt zum dritten Mal in Folge – dank des Engagements von Arno Zillig – Apnoe-Maschinen und Apnoe-Masken im Wert von rund 35.000 Euro.

Müller abschließend: „Wir werden in unseren Bemühungen der Bevölkerung in Mohács zu helfen, nicht nachlassen. Für März dieses Jahres ist bereits ein weiterer, der 33. Hilfstransport in die Partnerstadt terminiert. Das heißt, wir werden auch in diesem Jahr Hilfsgüter aller Art, für kleine, junge und alte Menschen sammeln. Wir werden wieder unsere Feste veranstalten, die die Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen innerhalb der Bevölkerung Bensheims festigen sollen. Die Gewinne daraus werden wieder „eins zu eins“ nach Mohács fließen.“

Der Buscho-Mann des Jahres 2017 beim deutsch-ungarischen Freundeskreis Bensheim-Mohács heißt Willi Schobel. Unser Bild entstand bei der Überreichung der Urkunde und Plakette und zeigt Schobel zusammen mit seiner Ehefrau Antje, flankiert vom Ersten und zweiten Vorsitzenden des Freundeskreises, Franz Müller und Reinhard Grohrock.

Im Anschluss wurde der Buscho-Mann des Jahres 2017 gekürt, eine Ehrung, die jedes Jahr einem verdienten Vereinsmitglied zuteilwird. Für dieses Jahr ist dies Willi Schobel. In seiner Laudation sagte Vorsitzender Franz Müller, Schobel vertrete die Interessen des Vereins nicht nur erst seit seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Schon vorher sei er in der Stadtverordnetenversammlung die Stimme des Vereins gewesen. Schobel sei Ratgeber des Freundeskreises und sich für keine Arbeit zu schade. Im Verein würden auch und gerade seine geschickten Hände gebraucht, sei es als Cheforganisator beim Auf- und Abbau des Mohács-Standes am Bürgerfest, bei der Organisation des Sommerfestes, des traditionellen Wildschweinessens und bei der Vorbereitung der Hilfstransporte und Verladen der Hilfsgüter in die ungarische Partnerstadt. Die jährliche Nikolausfahrt nach Mohács sei ohne Willi Schobel nicht denkbar. Hier zeichne er sich regelmäßig als exzellenter Fahrer aus. In puncto Fahrsicherheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer könne Willi Schobel durchaus dem Formel-I-Weltmeister Nico Rosberg das Wasser reichen.

In diesem Sinne habe Schobel die Auszeichnung samt Urkunde und Buscho-Plakette voll und ganz verdient. In seinen Dank schloss Müller auch Schobels Ehefrau Antje ein, die nicht nur hinter ihrem Mann stehe, sondern ihn bei der Vereinsarbeit tatkräftig unterstütze.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden viele Vereins-Ereignisse des vergangenen Jahres mit einer Dia-Schau in Erinnerung gerufen, die Reise im Mai nach Mohács wurde ebenso besprochen wie das Jahresprogramm 2017, bevor sich alle das Buffet schmecken ließen.

mül