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Jahreshauptversammlung  mit Neuwahlen

Bensheim. Neuwahlen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung des deutsch-ungarischen  Freundeskreises Bensheim-Mohács, die am Donnerstag, 16. März, ab 19.00 Uhr, im Bürgerraum der Bensheimer Weststadthalle, Berliner Ring, stattfindet. Zunächst aber geben der Vorsitzende,  der Kassenwart und die Kassenprüfer ihre Berichte ab. Nach der Aussprache finden Ehrungen und Verabschiedungen statt, bevor die Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung stehen.

Es wird gebeten, Anträge zur Tagesordnung  schriftlich bis spätestens 8. März 2023 beim Vorstand einzureichen. E-Mail: franz.mueller06@web.de oder Anschrift: Franz Müller, Jakobsweg 87, 64625 Bensheim.

Info: Die Tagesordnung ist auf der Homepage des Freundeskreises: Jahreshauptversammlung 2023  einsehbar.

Zur Degustation gab es auch Geschichtliches vor Ort

Mohács-Freunde: Die Neujahrswanderung 2023  führte über den Hohberg nach Zell

Bensheim. Die Sonne lachte am vergangenen Samstagnachmittag mit den 30 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises  Bensheim-Mohács gefolgt waren, zwar nicht  um die Wette, aber es regnete zumindest nicht, und die knackige Kälte, die manche verspürten, war nach dem ersten Anstieg schnell verflogen.

Vom Treffpunkt Parkplatz Hauptfriedhof ging es zunächst durch den Röderweg über den Hohberg. Nach diesem ersten, leichten Anstieg gab der Erster Vorsitzender Franz Müller ein paar Erläuterungen zur Weinberg-Einzellage „Streichling“, die  sich im Süden von der Mündung des Zeller Tales in Richtung Odenwald entlang des Bensheimer Stadtteiles Zell, erstreckt.  Etwa 28 Hektar umfasst   dieses Weinbaugebiet.

Die Mohács-Freunde erfuhren  einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage, dass dort leichter, sandiger, grusiger humusschwacher Granitverwitterungsboden im oberen Hangbereich zu finden ist, im  Zeller Tal dagegen eher frische Lehmböden. Streichling ist eine alte Weinbergslage, um deren obere Bergkuppe ständig der Wind streicht. Riesling, Weißer Burgunder, Grauer Burgunder sowie Kerner und Roter Riesling sind bei den weißen Sorten im Ausbau, bei den Rotweinen sind es der Spätburgunder, der Dornfelder und der Saint Laurent, vereinzelt auch der Schwarzriesling. Um die Bergkuppe sind Granitverwitterungsböden vorhanden in Zeller Tal eher Löß- und Lößlehmböden. Der Streichling bringt Weine mit ausgewogener Fruchtsäure hervor. Diese Einzellage gehört zur Großlage Bensheimer Wolfsmagen.

Nach dieser Zwischenetappe war auch bald das „blaue Türmchen“ erreicht. Hier hatten Heike Kamuff, Sigi Müller und Siegfried Hess einen Stand unter dem schützenden Dach des  Anbaus aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte. Neben Antialkoholischem gab es auch Rot- und Weißweine, die im Streichling wachsen. Es wurde sozusagen an den Wurzeln dieser Weine verkostet. Dazu wurde Laugengebäck gereicht.

Hier erfuhren die Wanderer, denen das „Blaue Türmchen“ bisher noch nicht so geläufig war, dass der  Luginsland   Teil des ehemaligen Baßmannparks ist, der sich vom Schönberger Tal bis auf den Hohberg erstreckte. Die Anlegung des Parks, im Stil eines englischen Landschaftsgartens, geht vermutlich auf den schottischen Adeligen Thomas Abercromby Scott-Duff in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück.

1883 errichtete der Wormser Textilfabrikant Wilhelm Valckenberg das Villenanwesen Amalienhof im Schönberger Tal (heutige Nibelungenstraße 89, Bensheim) und gelang zu dieser Zeit auch in den Besitz des Baßmannparks. Hinter dem Anwesen ließ Valckenberg, als Zugang zu dem angelegten Park, im Jahr 1900 eine dreibogige Feldsteinbrücke von dem Architekten Heinrich Metzendorf errichten.

Zehn Jahre später wurde Metzendorf von dem Fabrikanten mit der Planung und dem Bau eines Aussichtsturms auf dem Hohberg beauftragt. Eine leicht verwitterte Sandsteinplatte an der Südseite trägt die Inschrift „Luginsland“, im Volksmund auch als „Ecktürmchen“ oder „Blaues Türmchen“ bezeichnet. Von dem Gelände bietet sich den Wanderern  ein schöner Blick über die Rheinebene bis zum Pfälzerwald.

Zwischen Lautertal und Zellertal, oberhalb des Baßmannparks, führte die Strecke nach der Stärkung weiter zur Weinschänke Götzinger. Dort wurden die Wanderer im Hof zunächst mit einem deftigen Glühwein empfangen. Hier stießen auch andere Mohács-Freunde hinzu, die  nicht mitwandern, aber an der Geselligkeit teilnehmen wollten. Natürlich wurde das Jahresprogramm noch einmal besprochen, der Vorstand gab gerne Auskunft über die anstehenden Reisen nach Berlin und nach Ungarn und Mohács und was darüber hinaus in 2023 alles geplant ist.

Nach dem Neujahrsempfang hatte der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács zur seiner zweiten Veranstaltung im noch jungen Jahr, der Neujahrswanderung eingeladen. Unser Bild zeigt einen Teil der Wandergruppe auf der Anhöhe des „Blauen Türmchens“ sowie ein paar Eindrücke am „Blauen Türmchen“.                                                                                                 Bilder: Müller

„Man kann nicht alle Probleme lösen, aber zu ihrer Lösung beitragen“

Freundeskreis Bensheim-Mohács:  Rück- und Ausblick beim  Neujahrsempfang 2023

Mit einem kleinen Sektempfang und  einem Rück- und Ausblick startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács beim diesjährigen Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 80 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Schwanheim gekommen. Musikalisch festlich und gekonnt  umrahmt wurde die Veranstaltung vom MGV Harmonie 1861 Bensheim sowie vom Saxofonisten Laszlo Varga, der  aus Mohács stammt, aber mit seiner Familie in Rimbach/Odenweald wohnt.

Im hübsch dekorierten Saal des Dorfgemeinschaftshauses sprang der Funke sofort  auf das Publikum über, als die Sänger um ihren Vizedirigenten Helmut Fasser die ersten Lieder  zu Gehör brachten. Ebenso, als  Laszlo Varga die ersten Stücke spielte. Früher war der amerikanische Präsident Bill Clinton für sein Saxofon-Spiel bekannt, jetzt ist es auch Laszlo Varga in Bensheim.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller begrüßte neben der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland auch Bensheims Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, Kreistagsabgeordneten Dr. Eric Tjarks, den früheren Bensheimer Stadtbaurat und Kreisbeigeordneten Theo Sartorius, die drei früheren Vorsitzenden Valentin Lepold, Norbert Bauer und Bernhard Wahlig. Sein Gruß galt auch der Abordnung des polnischen Freundeskreises Bensheim-Klodzko.

Müller  sparte in seiner Ansprache bewusst die  aktuelle Entwicklung in Deutschland und der Welt  aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte   im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind.  Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989  der Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen.  Heute, nach über 30 Jahren, könne  man mit Recht sagen:  das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben. Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter:  „Auch wenn wir nach wie vor mit  Sorge auf die  politische Entwicklung Ungarns blicken,  müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu und nach  Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Päckchen  aus Bensheim erhielten.  Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder selbst gefertigte Socken und Schals,  gestrickt von Hanni Schambach, erhalten. Diese Freude sei  genauso echt, wie die im Behinderten- und Sozialheim Pandy Kálman, oder bei den Eltern des mehrfach schwerstbehinderten Mädchens oder bei den mittellosen Eltern der vor zwei Jahren geborenen Zwillingsmädchen und den die Kindergärten für die finanzielle Unterstützung.   

Der Vorsitzende weiter: „Unser Freundeskreis hat im vergangenen Jahr  einen fast neuen Verkaufsstand erworben, damit wir unseren Aktionsradius vergrößern können. Dank vieler Spenden aus den Reihen unserer Mitglieder, unserer Vorstandsmitglieder und unserer Gönner sowie sparsamem Wirtschaften konnten wir diesen Stand kaufen und einsetzen. Die Gewinne, die wir dabei generieren, kommen Mohács zugute, aber nicht nur.

 Müller erwähnte in diesem Zusammenhang, dass man das Bergsträßer Frauenhaus finanziell unterstützt habe,  zu Beginn der Corona-Pandemie auch mit Masken. Man habe für Menschen im Ahrtal gespendet und man habe  an vom Deutschen Roten Kreuz angegebenen Konten Geld für die Ukraine überwiesen. „Dafür möchte ich mich auch bei Ihnen, unseren Mitgliedern und Freunden,  bedanken, dass Sie uns finanziell unter die Arme greifen, indem Sie an unseren Veranstaltungen teilnehmen.“

Müller dankte seinem Vorstand, namentlich Reinhard und Karin Grohrock, Andreas Born, Harald Alt, Seppl Diehl, Siegfried Hess,  Peter Hinkel, Heike Kamuff, Petra und Albert Mehl, Sigi Müller, Walter Müller  sowie Willi und Antje Schobel. Sie hätten durch ihre Arbeit wesentlich dazu beigetragen, dass der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács Freundeskreis weiterhin wachse, blühe und gedeihe.

Der Vorsitzende erinnerte an das bürgerschaftliche Engagement. „Darauf baue unser aller Leben auf, ob im Kreis unserer Familien und Freunde, in der Stadt, im Dorf, im Verein oder im Freundeskreis. Dort, wo wir leben, wo wir direkt mit Anderen Kontakt haben, wo wir erkennen, wie wichtig es ist, dass wir Verantwortung übernehmen.“ Man  könne nicht alle Probleme lösen. Aber man könne zu ihrer Lösung beitragen. Müller abschließend: „In diesem Sinne  wünsche ich Ihnen und Ihren Liebsten ein gutes Neues Jahr. Mit viel Freude, mit Neugierde, mit gemeinsamen Erlebnissen. Bleiben Sie gesund. Nichts ist sicher – Machen Sie das Beste daraus.“  Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert überbrachte die Grüße des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung und lobte die Arbeit aller Bensheimer Freundeskreise, die damit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftspolitischen und kulturellen Miteinander leisteten. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde das noch junge, neue Jahr mit einem zünftigen Sauerkraut-und-Rippchen-Essen begrüßt.        

Bilder: Sigi Müller

Tagesausflug in den hessischen Landtag

Birgit Heitland nahm sich viel Zeit für ihre Gäste

Für viele Teilnehmer der diesjährigen Halbtagesfahrt des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács nach Wiesbaden  war der Besuch im Hessischen Landtag Neuland.  Einmal hautnah mitzuerleben, wie im Bundesland Hessen Landespolitik gemacht wird, beeindruckte die rund 50 Teilnehmer schon. So nahmen die Mohács-Freunde an der  115. Plenar- Sitzung teil, das heißt gut eine Stunde verfolgten sie von den Zuschauerrängen im Plenum die aktuelle Fragestunde.

Zunächst aber ließ der Freundeskreis Bensheim-Mohács   das  Procedere, bis man überhaupt in den Hessischen Landtag hineinkommt, über sich ergehen, das heißt mit der gleichen Sorgfalt  wie am Flughafen werden die Gäste kontrolliert und durchleuchtet. Die  Mitarbeiter der Bergsträßer Landtagsabgeordneten Birgit Heitland, Ulrich Weise und Florian Magnus König begrüßten die Bensheimer Gruppe und führten sie in den Multimediaraum, wo den Gästen zunächst in einem gut 45-minütigen Vortrag die Arbeitsweise des Landtages näher gebracht wurde. 

Die Verfassung des Landes Hessen regelt in den   Artikeln 75 bis 99 die  Aufgaben und die Organisation des Landtags. Das Hessische Wahlsystem ist seit 1991 eine personalisierte Verhältniswahl mit geschlossenen Listen. Es gebe  – wie bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: mit der Wahlkreisstimme  (= Erststimme) werden die Mandate nach relativer Mehrheitswahl in den 55 Wahlkreisen vergeben. Mit der Landesstimme (= Zweitstimme) wird über die Zahl der Sitze im Landtag entschieden, wobei die Erststimmen verrechnet werden.

Normalerweise bestehe der Landtag aus  110 Sitzen, durch Ausgleichs- und Überhangmandate bei der letzten Landtagwahl ist dieses Gremium auf 137 Sitze angewachsen.  Die Dauer einer Legislaturperiode wurde durch einen Volksentscheid vom 22. September 2002 von vier auf fünf  Jahre erhöht. Der Sitz des Hessischen Landtags ist seit 1946 das ehemalige Stadtschloss der nassauischen Herzöge in Wiesbaden. Der alte Plenarsaal wurde 2004 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der am 4. April 2008 eingeweiht wurde. Im Anschluss an die einführenden Informationen wurden die Mohács-Freunde auf die Zuschauertribüne im Plenarsaal geleitet und verfolgten von dort aus, für eine Stunde die Fragestunde, in der die Abgeordneten ihr Kontrollrecht gegenüber der Landesregierung wahrnehmen und   Fragen zu Sachverhalten der Regierungsaktivitäten stellen. Die mündlich gestellten Fragen wurden zuvor schriftlich an die Regierung übermittelt, damit sie in der entsprechenden Fachabteilung bearbeitet werden können. Je ein Mitglied des Kabinetts (Ministerin oder Minister führt dann die Antwort vor dem Plenum des Landtags aus. Themen waren unter anderem, welche Bedeutung   Georg Büchner für die hessische Kulturpolitik habe oder wann zuletzt  flächendeckend überprüft worden sei, ob alle Ersatzschulen in Hessen das Sonderungsverbot einhielten. Im Anschluss wurden die Mohács-Freunde von der Bergsträßer Landtagsabgeordneten Birgit Heitland empfangen, die sich zunächst vorstellte und ihren beruflichen und politischen Werdegang aufzeigte. Sie gehört seit 2017 dem Hessischen Landtag an und möchte, so wie zuletzt, auch bei der Landtagswahl 2023  das Direktmandat gewinnen. Birgit Heitland berichtete über ihre Arbeit im Landtag,  welchen Ausschüssen sie   angehört und welche Aufgabenfelder sie speziell in ihrem Wahlkreis Bergstraße  betreut.  Danach entwickelte sich eine interessante Fragerunde mit der Abgeordneten, bei der sie ausführlich Rede und Antwort stand. Nach der Fülle von Informationen beschloss der Freundeskreis Bensheim-Mohács den Landtagsbesuch mit einem Bummel durch Wiesbaden, ehe es zum zünftigen Abschluss ins Heppenheimer Weingut Lulay-Koob ging.

Der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács weilte auf Einladung der Bergsträßer Landtagsabgeordneten Birgit Heitland (CDU)  zu Besuch im Hessischen Landtag. Unser Gruppenbild entstand auf der Landtags-Terrasse gemeinsam mit der Abgeordneten (Erste Reihe, Sechste von links).
Bild: Norbert Müller

Aus einem Schandfleck wurde eine Augenweide

Deutsch-ungarischer Freundeskreis: Das Seidenfabrik-Kulturviertel in Mohács

Bensheim. Bis vor zwei Jahren konnte man sie als Ruine, am Ufer der Donau in Bensheims ungarischer Partnerstadt Mohács sehen, wahrlich kein schöner Anblick, eher ein Schandfleck. Die Rede ist von der Seidenfabrik in Mohács.  1905 wurde sie direkt am Ufer der Donau erbaut. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde 1945 mit der Restaurierung begonnen und die Produktion wieder aufgenommen. Das demolierte und geplünderte Gebäude wurde in den 1960er Jahren erheblich verbessert,  um die Fabrik zu modernisieren. In dem 150 Meter langen Raum im Obergeschoss waren fast 300 Frauen beschäftigt. Die Fabrik wurde 1996 von einem englischen Investor gekauft, aber aufgrund des Marktverlustes schloss die Seidenfabrik Mohács einige Jahre nach der Jahrtausendwende ihre Pforten.

Das Gebäude ging dann in den Besitz der Stadt Mohács über. Mit der Schaffung des im Sommer 2022 eröffneten Seidenfabrik-Kulturviertels (ungarisch: Selyemgyár Kulturális Negyed) wurde ein heruntergekommener, stillgelegter Gebäudekomplex mit neuem Leben und neuen Inhalten gefüllt. Im Obergeschoss befindet sich ein stilvoll und elegant eingerichteter Veranstaltungsraum für 400 Personen, geeignet für kulturelle Veranstaltungen, Konferenzen, Galas, Hochzeiten und Bälle.

In einem der kleineren Gebäude sind ein Innovations- und Technologiezentrum für Jugendliche sowie ein großer Spielraum für Kinder eingerichtet. Anstelle der abgerissenen Gebäude wurden Grünflächen und öffentliche Parks mit verschiedenen Funktionen, mit Stadtmöblierung und dekorativer Beleuchtung errichtet. Im nördlichen Teil des Hofes der Seidenfabrik befindet sich ein Freizeitpark, der für Veranstaltungen im Freien geeignet ist, im südlichen Teil des Hofes gibt es einen Spielplatz für Kinder und einen Seniorenspielplatz für Erwachsene. Die Investitionskosten betrugen umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro.                                                                                                                                

Aus der alten, heruntergekommenen Seidenfabrik wurde ein modernes Kulturviertel

                                  

Im   400m langen Saal des Obergeschosses finden Bälle, Hochzeiten, Galas statt. An Silvester begrüßen die Mohácser hier das neue Jahr.  

           Bilder: Sigi Müller

Zwischenstopp am schönsten Ausblick der Hessischen Bergstraße

Mohács-Freunde: Neujahrswanderung mit vielen interessanten Themen

Bensheim. Zwar lachte die Sonne am vergangenen Sonntagnachmittag mit den 40 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács gefolgt waren, nicht um die Wette, immerhin hielt der Himmel aber seine Schleusen geschlossen und man erreichte trockenen Fußes die einzelnen Etappen. Zur Wanderung ins neue Jahr, die zum vierten Mal in Folge stattfand, hieß das Motto: „Ab in die Weinberge“. Auch diese Mal gab es interessante Informationen rund um den Wein aus erster Hand, Übe die Arminstraße ging es die Anhöhe des Ahlengassweges hinauf zur ersten Verschnaufpause,- Genau a jener Stelle, wo ab 1751 die Delinquenten, die am Landberg für ihre Straftat verurteilt waren, gerichtet wurden.

Bei den Erläuterungen, auf welche grausame Art und Weise die Verteilten zu Tode gebracht wurden, leistete das Buch „Da Zentgericht auf dem Landberg“ von Klaus Grimm wertvolle Dienste. Wesentlich angenehmer gestalteten sich die Erklärungen zum Thema Weinbau,. Dabei erfuhren die Wanderer, dass es nicht nur das Gebiet, auf dem man sich gerade befand, die Lage „Stemmler“ mit 105 Hektar Rebfläche ist und zur Großlage „Schlossberg“ gehört, was die meisten nicht wussten, dass auch auf Bensheimer Gemarkung einige Hektar zur Lage Stemmler gehören“.

Die Hessische Bergstraße ist mit knapp 441,5 ha bestockter Rebfläche das kleinste der 13 deutschen Weinbaugebiete; im Ertrag sind etwa 422 ha. Ungefähr ein Viertel der bewirtschafteten Fläche sind Steillagen. Das Anbaugebiet zeichnet sich dadurch aus, dass auf einer sehr kleinen Fläche mit vielen unterschiedlichen Böden eine recht große Rebsortenvielfalt angebaut wird.
Nach soviel Informationen erreichte man das zweite Etappenziel, wo man den schönsten Ausblick auf die Hessische Bergstraße haben soll, zumindest sagt dies das Deutsche Wein Institut und errichtete an dieser Stelle 2012 eine Stele. Der Mainzer Künstler Ulrich Schreiber hat die drei Meter hohe Metallstele entworfen. Sie besteht aus 13 Einzelteilen, symbolisiert einen Weinhenkel, durch den man hindurchsehen kann und der den Blick auf das Wesentliche schärft. Der Blick schweift in Richtung Süden, nach Heppenheim, man sieht die Starkenburg, das Wahrzeichen der ganzen Region. Und an der Stele hatte der zweite Vorsitzende des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Reinhard Grohrock, zusammen mit seiner Frau, einen Glühweinstand aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte und zusammen mit Laugengebäck gereicht wurde.

Weitere interessante Informationen gab es zur Flora und Fauna am Hemsberg Etwa 20 Hektar umfasst dieses Weingebiet, der etwas tiefer gelegene „Paulus“ oder „Pales“, wie die Bensheimer sagen, umfasst 14 Hektar. Zusammen gehören sie zur Großlage „Wolfsmagen“ mit insgesamt 85 Hektar Rebfläche. Die Mohács-Freunde erfuhren   einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage. Man findet dort Granitverwitterung vor, Löss-Lehm, lehmige Sandböden, die leicht erwärmbar sind.

Der Weg führte weiter in Richtung Vorderwald, bevor in die Hohle Gasse Richtung Zell abgebogen wurde, um dann noch einmal durch die Passage „In der Heinzelsgasse“ das Ziel, die Weinschänke Götzinger, zu erreichen. Am Ziel der Wanderung warteten noch weitere Mohács-Freunde, die an der Geselligkeit interessiert waren. Nach der Wanderung, an der nicht nur Mitglieder des deutsch-ungarischen Freundeskreises, sondern auch interessierte Gäste teilnahmen, waren sich alle einig, dass dieser Termin fester Bestandteil im Jahreskalender der Mohács-Freunde werden soll, im nächsten Jahr mit einer anderen Route und mit anderem Ziel. Beides steht übrigens schon fest.

mül

Franz Hermann mit der Busho-Plakette ausgezeichnet

Freundeskreis Bensheim-Mohács: Der Mohácser Solotrompeter Gabor Reiter verleiht dem Neujahrsempfang musikalischen Glanz

Bensheim. Der Neujahrsempfang des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács hat ja schon eine Tradition. Neu in diesem Jahr war allerdings die musikalische Umrahmung. Der Solotrompeter am Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken, Gabor Reiter, in Mohács geboren und dort aufgewachsen, gab am Sonntagabend im Dorfgemeinschaftshaus in Zell Kostproben seines reichhaltigen Repertoires und spielte zudem dem Bushomann des Jahres 2018, Franz Hermann, ein Ständchen.

Gabor Reiter erhielt 2001 mit Hilfe des damaligen Bensheimer Bürgermeisters Georg Stolle ein Stipendium an der Musikhochschule in Karlsruhe, wo er bei Professor Reinhold Friedrich bis 2005 studierte. Reiter absolvierte außerdem zahlreiche Meisterkurse, spielte in den verschiedensten Orchestern in München, Frankfurt, Luxemburg und Zurich. Seit 2008 ist er Solotrompeter im Saarbrücker Staatsorchester. 2010 legte er seine Staatsprüfung, auch in Pädagogik ab, und könnte theoretisch an Universitäten unterrichten.

Gabor Reiters Gastauftritt bei den Bensheimer Mohács-Freunden war sozusagen eine Reminiszenz an Bensheim und wollte der Trompeter als kleines Dankeschön an Georg Stolle verstanden wissen. Der 35-jährige Mohácser Trompeter spielte zwei Suiten von Bach, die Sonate g-moll von Georg Philipp Telemann sowie zwei Etüden des Italieners Marco Bodogni.

Ein weiterer Höhepunkt des Neujahrsempfangs beim deutsch-ungarischen Freundeskreis war die Verleihung der Busho-Plakette und Ernennung zum Busho-Mann des Jahrs 2018 an Franz Hermann. Diese Auszeichnung wird seit 2016 vergeben. Preisträger vorher waren Reinhard Grohrock und Willi Schobel.

In seiner Laudatio sagte der Vorsitzende des Freundeskreises, Franz Müller, das Bushofest in Mohács sei europaweit bekannt und gehöre seit 2009 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Der Sage nach hätten die Busho-Männer und –frauen, alles tapfere Bürger, nicht nur die Stadt, sondern ganz Ungarn vom Joch der Osmanen befreit Der Freundeskreis zeichne jedes Jahr eine Person aus, die sich in ganz besonderem Maße für die Ziele des Vereins engagiere. Franz Hermann gehöre zu den Gründungsmitgliedern des deutsch-ungarischen Freundeskreises. Wahrscheinlich seien es auch die osteuropäischen Wurzeln, die Hermann in sich trage und ihn dazu bewogen hätten dem Freundeskreis beizutreten und sein Fachwissen weiterzugeben.

Dieses Fachwissen sei beispielsweise gefragt gewesen, als der Mohácser Kindergarten Rókus mit Bensheimer Spendengeldern neugestaltet und saniert worden sei. Zusammen mit Günter Gundolf habe Hermann in Mohács den maroden Kindergarten begutachtet, geprüft, geplant, gerechnet und zur Vollendung gebracht.

Müller sagte weiter, Franz Hermann engagiere sich seit 2001, also seit 17 Jahren, im Vorstand, als gewissenhafter Schriftführer und als Beisitzer. Ein weiteres Beispiel für sein Engagement seien die von ihm geplanten Kajak-Touren für junge Menschen auf der Donau nach Mohács gewesen. Gefragt waren und sind aber auch Franz Hermanns Dolmetscher-Dienste, wenn Bensheimer in Mohács weilen oder Mohácser nach Bensheim kommen.

Hermann sprühe vor Ideen, sei Ratgeber innerhalb des Freundeskreises und sei sich für keine Arbeit zu schade. Dabei gehört er eher zu den Stillen im Lande und möchte um seine Person nicht viel Aufhebens gemacht haben.

Im Beisein der Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, des Bensheimer Ehrenbürgermeisters Georg Stolle, der früheren Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius verliehen Franz Müller und zweiter Vorsitzender Reinhard Grohrock diese Auszeichnung, die mit der Busho-Plakette und einem Busho-Bild verbunden ist. Für Franz Hermanns Ehefrau Hildegard gab es einen Blumenstrauß.

Zunächst aber begrüßte der Vorsitzende die zahlreichen Gäste und gab einen knappen Überblick über die im Jahr 2017 geleistete Arbeit, bei der die beiden Hilfstransporte in die Partnerstadt im Vordergrund gestanden hätten. Nachdem sie die Gäste bei einem deftigen Neujahrsessen gestärkt hatten, wurden die Aktivitäten des vergangenen Jahres in einer Dia-Show noch einmal in Erinnerung gerufen.

mül

Der Buscho-Mann des Jahres 2017 heißt Willi Schobel

Freundeskreis Mohács: Rück- und Ausblick sowie eine Ehrung beim Neujahrsempfang

Bensheim. Mit einem kleinen Sektempfang, einer Dia-Schau, einem Rück- und Ausblick sowie einer Ehrung startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács mit einem Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 70 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell gekommen, darunter auch die beiden ehemaligen Bensheimer Stadträte und Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius, der Fraktionssprecher der BfB, Franz Apfel, Stadtrat Andreas Born sowie die ehemaligen Vorsitzenden Valentin Leopold und Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig. Außerdem eine Abordnung des Freundeskreises Bensheim-Hostinné.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller sparte in seiner Ansprache bewusst die aktuelle Entwicklung in Deutschland aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind. Müller: „Wir feiern in diesem Jahr also das 30-jährige Bestehen mit einem kleinen Festakt am 6. Mai, außerdem ist das Jahresprogramm 2017 auf das Jubiläum ausgerichtet.“

Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989 Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen. Heute, nach 28 Jahren, könne man mit Recht sagen: das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben.

Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter: „Auch wenn wir nach wie vor mit Sorge auf die politische Entwicklung Ungarns blicken, müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Paket aus Bensheim erhielten. Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder wie beim letzten Mal, selbst gefertigte kleine Rucksäcke, 116 an der Zahl, genäht von Pia Schwabenland und Pia Ludwig, erhalten. Diese Freude sei genauso echt, wie die im Behindertenheim, im Altersheim oder im Sozialheim, wenn dort fast neue Betttücher und Handtücher und gut erhaltene Kleidung überreicht werden. Die Mitarbeiter des Mohácser Familiendienstes haben die in großer Menge vorhandene Erwachsenenkleidung auch unter den Bedürftigen verteilt. Das Krankenhaus erhielt therapeutische und medizinische Geräte sowie Arbeitskleidung. Zuletzt zum dritten Mal in Folge – dank des Engagements von Arno Zillig – Apnoe-Maschinen und Apnoe-Masken im Wert von rund 35.000 Euro.

Müller abschließend: „Wir werden in unseren Bemühungen der Bevölkerung in Mohács zu helfen, nicht nachlassen. Für März dieses Jahres ist bereits ein weiterer, der 33. Hilfstransport in die Partnerstadt terminiert. Das heißt, wir werden auch in diesem Jahr Hilfsgüter aller Art, für kleine, junge und alte Menschen sammeln. Wir werden wieder unsere Feste veranstalten, die die Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen innerhalb der Bevölkerung Bensheims festigen sollen. Die Gewinne daraus werden wieder „eins zu eins“ nach Mohács fließen.“

Der Buscho-Mann des Jahres 2017 beim deutsch-ungarischen Freundeskreis Bensheim-Mohács heißt Willi Schobel. Unser Bild entstand bei der Überreichung der Urkunde und Plakette und zeigt Schobel zusammen mit seiner Ehefrau Antje, flankiert vom Ersten und zweiten Vorsitzenden des Freundeskreises, Franz Müller und Reinhard Grohrock.

Im Anschluss wurde der Buscho-Mann des Jahres 2017 gekürt, eine Ehrung, die jedes Jahr einem verdienten Vereinsmitglied zuteilwird. Für dieses Jahr ist dies Willi Schobel. In seiner Laudation sagte Vorsitzender Franz Müller, Schobel vertrete die Interessen des Vereins nicht nur erst seit seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Schon vorher sei er in der Stadtverordnetenversammlung die Stimme des Vereins gewesen. Schobel sei Ratgeber des Freundeskreises und sich für keine Arbeit zu schade. Im Verein würden auch und gerade seine geschickten Hände gebraucht, sei es als Cheforganisator beim Auf- und Abbau des Mohács-Standes am Bürgerfest, bei der Organisation des Sommerfestes, des traditionellen Wildschweinessens und bei der Vorbereitung der Hilfstransporte und Verladen der Hilfsgüter in die ungarische Partnerstadt. Die jährliche Nikolausfahrt nach Mohács sei ohne Willi Schobel nicht denkbar. Hier zeichne er sich regelmäßig als exzellenter Fahrer aus. In puncto Fahrsicherheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer könne Willi Schobel durchaus dem Formel-I-Weltmeister Nico Rosberg das Wasser reichen.

In diesem Sinne habe Schobel die Auszeichnung samt Urkunde und Buscho-Plakette voll und ganz verdient. In seinen Dank schloss Müller auch Schobels Ehefrau Antje ein, die nicht nur hinter ihrem Mann stehe, sondern ihn bei der Vereinsarbeit tatkräftig unterstütze.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden viele Vereins-Ereignisse des vergangenen Jahres mit einer Dia-Schau in Erinnerung gerufen, die Reise im Mai nach Mohács wurde ebenso besprochen wie das Jahresprogramm 2017, bevor sich alle das Buffet schmecken ließen.

mül

Wertvolle Weihnachtspakete gingen in die ungarische Partnerstadt

Freundeskreis: Bensheimer Delegation zum 19. Mal am Nikolaustag in Mohácser Kindergärten

Bensheim. „Es war strapaziös, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt“, so der Vorstand des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács nach der Rückkehr aus der Partnerstadt. Zum 19. Mal beschenkten die Bensheimer Mohács-Freunde die deutschsprachigen Kindergärten Szőlőhegyi, Park und Rókus in der Partnerstadt, zudem das Behindertenheim Pándy Kálmán und die deutsche Selbstverwaltung.

Die Mohácser Kindergartenkinder strahlten als sie von der Bensheimer Delegation Spielsachen, Süßigkeiten kleine Kinderrucksäcke und –socken erhielten. Bild: Müller

Für die Kinder gab es Süßigkeiten, Plüschtiere, Autos und Puppen. Zwei Bensheimer Frauen hatten in den vergangenen Monaten unermüdlich genäht und Kinderrucksäcke für 120 Kindergartenkinder in Mohács gefertigt. Hanni Schambach hat 100 Paar Kindersöckchen gestrickt und zur Verfügung gestellt. Die Freude der Kinder war riesig, als sie jetzt diese Geschenke erhielten.

Die Kindergärten wurden zudem mit einer Geldspende bedacht, ebenso das Behindertenheim, das sich zudem noch über zahlreiche Pakete mit neuwertiger Winterkleidung freute. Die deutsche Selbstverwaltung mit ihrer Vorsitzenden Gabriela Hahnerne-Feth wurde ebenfalls finanziell unterstützt.

„Wenn man in die strahlenden Gesichter der Kinder schaut und ihre überschwängliche Freude sieht, dann haben sich all die Mühen gelohnt“, sagten unisono Willi und Antje Schobel sowie Sigi und Franz Müller. Die wertvollen Geschenke wurden das ganze Jahr über in Bensheim und Umgebung von vielen Menschen gespendet. In diesem Jahr wurden übrigens der 32. und 33. Hilfstransport mit insgesamt 41,5 Tonnen Gütern nach Mohács geschickt, einmal im März und der zweite Transport am 9. November. Im Frühjahr 2018 wird ein weiterer Lkw die rund 1150 Kilometer weite Strecke zurücklegen, um dringend benötigte Hilfsgüter zu ihren Empfängern nach Mohács zu bringen, darunter dann auch Kindergartenmöbel, -stühle und -tische.
Am vergangenen Nikolaustag besuchte die Bensheimer Gruppe, im Beisein der beiden Vizebürgermeister Erika Kovacsné-Bodor und Aron Cerdi, sowie dem dortigen Freundeskreisvorsitzenden György Werner, die Kindergärten. Dort lernen die Kinder auch die deutsche Sprache. Entsprechend wurden die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsgedichten und -liedern begrüßt. Theresia Bénsch Hácy, seit 37 Jahren Kindergärtnerin und seit 21 Jahren die Leiterin, freute sich genauso wie die Kinder über die Gaben aus Bensheim. Auch im Rokus-Kindergarten, der einst mit Bensheimer Spendengeldern umgebaut und saniert wurde, sind die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsliedern empfangen worden. Die Verantwortlichen im Szölöhegyi- Kindergarten, der am spärlichsten eingerichtet ist, freuten sich vor allem über die Geldspende, um damit wichtige Reparaturarbeiten finanzieren zu können.

Bei einem Besuch im Krankenhaus, übrigens mit 800 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Mohács, wurde eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Bensheim-Mohács vereinbart. Chefarzt Dr. Csaba Csizmadia sowie Verwaltungschef Ferenc Engert betonten, dass es trotz des mit EU-Mitteln finanzierten Neubautraktes im renovierten Krankenhaus vor allem an Bettwäsche, aber auch an Arbeitskleidung für Krankenschwestern und Ärzte fehlt. Bei einem Gespräch im Rathaus dankte der Mohácser Bürgermeister József Szekó der Bensheimer Delegation, aber auch den Bensheimer Bürgern für ihre große Spenden- und Hilfsbereitschaft. Freudig überrascht war die Bensheimer Delegation, als sowohl der Bürgermeister und der frühere Vizebürgermeister Lázsló Somogyi spontan Mitglied im Bensheimer Freundeskreis wurden und József Szekó den Mitgliedsbeitrag gleich für die nächsten drei Jahre bezahlte. mül