Archiv der Kategorie: 2016

Strahlende Kindergesichter und überschwängliche Freude

Freundeskreis: Bensheimer Delegation zum 18. Mal am Nikolaustag in Mohácser Kindergärten

Bensheim. (mül) „Es war strapaziös, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt, so der Vorstand des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács nach der Rückkehr aus der Partnerstadt. Zum 18. Mal beschenkten die Bensheimer Mohács-Freunde die deutschsprachigen Kindergärten in der Partnerstadt, zudem das Behindertenheim und die deutsche Selbstverwaltung. Und schließlich wurden wieder Apnoe-Atemmasken ins Krankenhaus gebracht.

Für die Kinder gab es Süßigkeiten, Plüschtiere, Autos und Puppen. Zwei Bensheimer Frauen, Pia Schwabenland und Pia Ritzert, hatten in den vergangenen Monaten unermüdlich genäht und Kinderrucksäcke für 116 Kindergartenkinder in Mohács gefertigt. Die Freude der Kinder war riesig, als sie jetzt diese Geschenke erhielten.

Die Mohácser Kindergartenkinder strahlten als sie von der Bensheimer Delegation Spielsachen, Süßigkeiten und ihre kleinen Kinderrucksäcke erhielten.

Die Kindergärten erhielten zudem je eine Geldspende, ebenso das Behindertenheim, das sich zudem noch über zahlreiche Pakete mit neuwertiger Winterkleidung freute, die deutsche Selbstverwaltung wurde ebenfalls finanziell unterstützt und strahlte über zwei große Kisten mit deutscher Literatur. Darüber hinaus freuten sich bedürftige junge Ehepaare, die im Januar und Februar Eltern werden, über sehr gut erhaltene Baby- und Kinderkleidung. Und schließlich übergab der Freundeskreis wieder Sachspenden an das Krankenhaus in Mohács, Apnoe-Masken und -geräte, die die Bergsträßer Apnoe-Gruppe mit Arno Zillig an der Spitze, zur Verfügung gestellt hatte.

Wenn man in die strahlenden Gesichter der Kinder schaut und ihre überschwängliche Freude sieht, dann haben sich all die Mühen gelohnt“, sagten unisono Reinhard und Karin Grohrock, Willi und Antje Schobel sowie Sigi und Franz Müller. Die wertvollen Geschenke wurden das ganze Jahr über in Bensheim und Umgebung von vielen Menschen gespendet. In diesem Jahr wurden Übrigens der 30. und 31. Hilfstransport mit insgesamt 37, 5 Tonnen Gütern nach Mohács geschickt, einmal am 9. März und der zweite Transport am 14. Juli. Der letzte war der größte, der jemals nach Mohács ging. Allein 150 Schulbänke und 300 -Stühle und zwei komplette Einbauküchen aus der ehemaligen Rodensteinschule wurden verladen. Im Frühjahr 2017 wird ein weiterer Lkw die rund 1150 Kilometer weite Strecke zurücklegen, um die dringend benötigten Hilfsgüter zu ihren Empfängern nach Mohács zu bringen.

Am vergangenen Nikolaustag besuchte die Bensheimer Gruppe, im Beisein der beiden Vizebürgermeister Erika Kovacsné-Boder und Aaron Cerdi, und dem dortigen Freundeskreisvorsitzenden György Werner, die Kindergärten. Dort lernen die Kinder teilweise auch die deutsche Sprache. Entsprechend wurden die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsgedichten und -liedern begrüßt. Theresia Bènsch Hácy, seit 36 Jahren Kindergärtnerin und seit 20 Jahren die Leiterin, freute sich genauso wie die Kinder über die Gaben aus Bensheim. Auch im Rokuskindergarten, der einst mit Bensheimer Spendengeldern umgebaut und saniert wurde, sind die Bensheimer mit deutschen Weihnachtsliedern empfangen worden. Die Verantwortlichen im Szölöhegy Kindergarten, der am spärlichsten eingerichtet ist, freuten sich vor allem über die Geldspende, um damit wichtige Reparaturarbeiten finanzieren zu können.

Bei einem Besuch im Krankenhaus, übrigens mit 800 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Mohács, wurde eine noch engere Zusammenarbeit mit der Bergsträßer Apnoe-Gruppe vereinbart. Chefarzt Dr. Csaba Csizmadia möchte im mit EU-Mitteln neugebauten Trakt des renovierten Krankenhauses ein Schlaflabor einrichten. Bei einem Empfang dankte der Mohácser Bürgermeister Jòzsef Szekó der Bensheimer Delegation, aber auch den Bensheimer Bürgern für ihre große Spenden- und Hilfsbereitschaft.

Der Erlös kommt der ungarischen Partnerstadt zugute

Freundeskreis Bensheim-Mohács: Wildschweinessen war einmal mehr ein Volltreffer

Zum sechsten Mal veranstaltete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács sein Wildschweinessen. Und die Fangemeinde wächst von Jahr zu Jahr, so dass das Helferteam fast schon an seine Grenzen stößt. Und auch dieses Mal fragten die Gäste, die sich diesen Programmpunkt im Jahresterminkalender fest notiert haben, bereits jetzt schon nach, wann das Wildschweinessen im kommenden Jahr veranstaltet wird. Das Ambiente im Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell passt einfach in die Jahreszeit. Karin Grohrock hatte den Festsaal herbstlich-bunt dekoriert. Das war schon einmal ein Augenschmaus. In der Küche hatten Karin Grohrock, Antje Schobel, Margit Treffert und Sigi Müller ganze Arbeit geleistet. Nicht nur 200 Kartoffelknödel wurden zubereitet, auch das Rotkraut nach Hausfrauenart gegart. Dazu die Birnenhälften mit Preiselbeeren gefüllt. Zusammen mit Cheforganisator Reinhard Grohrock sorgten Christa Hess und Christa Guth sowie Albert Mehl, Walter Müller und Willi Schobel dafür, dass sie die Gäste wohlfühlten. Und schließlich das Wildschwein: das mundete jedem, das sei nicht mehr zu toppen, hieß es vielstimmig.

Für das Fleisch war einmal mehr Metzger Roland Elsmann verantwortlich. Nachdem die beiden Wildschweine im Bensheimer Forst erlegt und abgeschwartet waren, würzte der Fachmann die zusammen rund 100 Kilogramm schweren Schweine nach geheimen Rezepturen und schob es im Ganzen für sechs Stunden in den großen Backofen. Ofenfrisch wurde es portionsweise mit Rotkraut, Birnen und Preiselbeeren sowie den Kartoffelkloßen nach Hausfrauenart serviert. Dazu gereicht wurden unter anderem ungarische Rot- und Weißweine aus Mohács. Und dass viele Gäste nach dem Festmahl zum Metzger und in die Küche kamen, um ihre Komplimente auszubringen, war beredtes Zeichen, dass der Freundeskreis einmal mehr einen Volltreffer gelandet hatte.

Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Franz Müller, die Mitglieder und Mohács-Freunde und sprach von einer „Win-Win-Situation“, denn die Gäste erhalten für ihr Geld einen exzellenten Wildscheinbraten zu einem äußerst angenehmen Preis und der Freundeskreis übergibt den aufgestockten Reinerlös am 6. Dezember in Mohács an die dortigen Kindergärten und das Behindertenheim. Zusätzlich werden noch Schokoladennikoläuse und Spielsachen verteilt. Müller sagte, in diesem Jahr habe man den 31. und 32. Hilfstransport nach Ungarn geschickt, versehen mit gut gebrauchter und neuer Sommer- und Winterkleidung. Man habe unter anderem die Rodensteinschule ausgeräumt und 150 Schultische und 300 Stühle nach Mohács verfrachtet. Zudem habe man Apnoe-Atemmasken und die dazu gehörenden Maschinen in einem Gesamtwert von rund 35.000 Euro, die die Apnoe-Gruppe Bergstraße mit Arno Zillig zu Verfügung gestellt hatte, ins Mohácser Krankenhaus gebracht.

Müller bedankte sich bei den vielen Menschen aus Bensheim und Umgebung, die den Freundeskreis bei dieser Arbeit unterstützen. Im Frühjahr wird der 33. Transport in Bensheims ungarische Partnerstadt geschickt.

In diesem Jahr konnten besonders viele Ehrengäste willkommen geheißen werden, die den Freundeskreis unterstützen. Darunter war der parlamentarische Staatssekretär im hessischen Justizministerium, Thomas Metz, der genauso wie die frühere Stadtverordnetenvorsteherin Carola Heimann, der frühere Stadtrat in Bensheim und Kreisbeigeordnete Theo Sartorius oder der Bensheimer Ehrenstadtrat Bernhard Wahlig zu den Stammgästen im Mohácser Freundeskreis gehören. Erstmals dabei und sehr angetan war die neue Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, die sich, genauso wie Thomas Metz, den Termin für das Wildschweinessen 2017 bereits notiert hat. Herzlich willkommen geheißen wurde Werner Schilling, ein großer Förderer des deutsch-ungarischen Freundeskreises und das zweitälteste Mitglied, Johannes Bräutigam. Auch er erweist sich als sehr großzügig, wenn finanzielle Hilfe für Mohács benötigt wird.

Und erfreulich am Rande: auch beim diesjährigen Wildschweinessen konnte der Freundeskreis Bensheim-Mohács vier neue Mitglieder willkommen heißen, die künftig die Arbeit und die Mohácshilfe unterstützen wollen.

Christine Deppert erobert die Herzen der Ungarn im Sturm

Nepomukfest in Mohács: Bensheimer Freundeskreis führt wichtige Gespräche mit Bürgermeister, Schuldirektorin und Krankenhaus-Chef

Christiane Deppert, die neue Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin, hat die Herzen der Ungarn im Sturm erobert. Bei ihrer ersten Reise in die Bensheimer Partnerstadt wurde sie herzlich empfangen und hat die Bensheimer Farben ganz im Stil ihrer Vorgängerin Carola Heimann, würdig vertreten. Die Mohácser Verwaltungsspitze mit Bürgermeister József Szekó, und den Vizebürgermeistern Erika Bodor-Kovácsne und Aaron Cerdi sowie Stadtdirektorin Dr. Mirella Kovacs jedenfalls zeigte sich begeistert wie unbeschwert, offen und interessiert die neue Chefin im Bensheimer Stadtparlament sich auf dem für sie noch unbekannten Terrain bewegte.

Christine Deppert war zusammen mit Ehren-Stadtrat Bernhard Wahlig in die Partnerstadt gereist, um zum einen am Nepomukfest, das jedes Jahr im Mai gefeiert wird, teilzunehmen, zum anderen vertrat sie die Bensheimer Farben bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Partnerstadt zwischen Mohács und der rumänischen Stadt Campia Turzi (Jerischmarkt/Siebenbürgen). Ebenso überwältigt war aber auch Deppert von der Herzlichkeit der Ungarn. Das zeigte sich auch und gerade bei ihrer Jungfernrede im Mohácser Rathaus, als sie nach wenigen Worten von ihrer vorbereiteten Rede Abstand nahm und in persönlichen Worten ihre Eindrücke in Mohács schilderte. Sowohl die Ungarn, als auch die Delegationen aus Rumänien, Frankreich, Polen, Kroatien, der Türkei und selbstredend aus Bensheim spendeten Christine Deppert mehrmals spontan Applaus. Die Mohácser freute es natürlich besonders, dass die erste Reise in die Bensheimer Partnerstädte zuerst zu ihnen führte. Und als Deppert in sehr warmherzigen Worten Aranyosgyéres, so der ungarische Name für die rumänische Partnerstadt CampiaTurzi zum 25-jährigen Jubiläum beglückwünschte, spendeten die Rumänen, an deren Spitze Gemeinderatsvorsitzende Cornelia Pantea und Bürgermeister Radu Ioan Hanga lang anhaltenden Applaus im Stehen.

Der Mohácser Bürgermeister József Szekó erinnerte an die vielen städtepartnerschaftlichen Kooperationen in Europa und betonte: „Ich bin stolz darauf, dass der Europäische Rat mit der Erteilung der Auszeichnung ‚Ehrenorden Goldener Stern‘ die aktive und umfassende Tätigkeit Mohács anerkannt hat“. Immerhin ist Mohács neben Bensheim mit sechs weiteren Städten verschwistert.

Am Tag zuvor, wurde das Nepomukfest zu Ehren des Schutzpatrons der Schiffer und Flößer, gegen Wassergefahren, und der Brücken gefeiert. Das Mittagessen wurde beim Stadtfest „Mohácser Nachbar“ direkt an der Donau eingenommen. Der dortige Freundeskreis Mohács-Bensheim servierte original ungarisch Pörkölt. Am Abend trafen sich nicht nur die Bensheimer Delegation, sondern auch Gäste aus den anderen Partnerstädten Mohács‘ zum gemeinsamen Abendessen im Szent János Hotel. Nach Einbruch der Dunkelheit fand das große Feuerwerk, gezündet auf der Donau, statt und konnte von der Freiterrasse des Hotels im vierten Stock bestaunt werden.

Am Rande der Feierlichkeiten nutzte der Vorsitzende des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács, Franz Müller, die Möglichkeit und sprach mit Bürgermeister Szekó über gemeinsame Veranstaltungen im kommenden Jahr, wenn die Partnerschaft 30 Jahre besteht. Außerdem wurde mit der Gesamtdirektorin aller Mohácser Schulen, Zsuzsanna Käszne Lebó, vereinbart, dass Schulbänke, Tische und Stühle aus der Bensheimer Rodenstein-Schule nach Mohács gebracht werden. Und schließlich wurde intensiv mit dem ärztlichen Direktor des Mohácser Krankenhauses, Dr. Csaba Csizmadia, konferiert, der in diesem Jahr weitere 15 Apnoe-Geräte aus Bensheim entgegennehmen wird. Gespendet werden die CPAP-Geräte mit kontinuierlicher Überdruckbeatmung mittels Maske durch die Nase, von der Bergsträßer Apnoe-Gruppe um den Bensheimer Arno Zillig. Der Marketing-Direktor der Hersteller-Firma, Dr. med. Ulrich Brandeburg, wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr in die Bensheimer Partnerstadt reisen, um die Grundlagen für ein Schlaf-Labor im Mohácser Krankenhaus zu schaffen.