Mohács-Freunde: Neujahrswanderung mit vielen interessanten Themen
Bensheim. Zwar lachte die Sonne am vergangenen Sonntagnachmittag mit den 40 Wanderern, die der Einladung des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács gefolgt waren, nicht um die Wette, immerhin hielt der Himmel aber seine Schleusen geschlossen und man erreichte trockenen Fußes die einzelnen Etappen. Zur Wanderung ins neue Jahr, die zum vierten Mal in Folge stattfand, hieß das Motto: „Ab in die Weinberge“. Auch diese Mal gab es interessante Informationen rund um den Wein aus erster Hand, Übe die Arminstraße ging es die Anhöhe des Ahlengassweges hinauf zur ersten Verschnaufpause,- Genau a jener Stelle, wo ab 1751 die Delinquenten, die am Landberg für ihre Straftat verurteilt waren, gerichtet wurden.
Bei den Erläuterungen, auf welche grausame Art und Weise die Verteilten zu Tode gebracht wurden, leistete das Buch „Da Zentgericht auf dem Landberg“ von Klaus Grimm wertvolle Dienste. Wesentlich angenehmer gestalteten sich die Erklärungen zum Thema Weinbau,. Dabei erfuhren die Wanderer, dass es nicht nur das Gebiet, auf dem man sich gerade befand, die Lage „Stemmler“ mit 105 Hektar Rebfläche ist und zur Großlage „Schlossberg“ gehört, was die meisten nicht wussten, dass auch auf Bensheimer Gemarkung einige Hektar zur Lage Stemmler gehören“.
Die Hessische Bergstraße ist mit knapp 441,5 ha bestockter Rebfläche das kleinste der 13 deutschen Weinbaugebiete; im Ertrag sind etwa 422 ha. Ungefähr ein Viertel der bewirtschafteten Fläche sind Steillagen. Das Anbaugebiet zeichnet sich dadurch aus, dass auf einer sehr kleinen Fläche mit vielen unterschiedlichen Böden eine recht große Rebsortenvielfalt angebaut wird.
Nach soviel Informationen erreichte man das zweite Etappenziel, wo man den schönsten Ausblick auf die Hessische Bergstraße haben soll, zumindest sagt dies das Deutsche Wein Institut und errichtete an dieser Stelle 2012 eine Stele. Der Mainzer Künstler Ulrich Schreiber hat die drei Meter hohe Metallstele entworfen. Sie besteht aus 13 Einzelteilen, symbolisiert einen Weinhenkel, durch den man hindurchsehen kann und der den Blick auf das Wesentliche schärft. Der Blick schweift in Richtung Süden, nach Heppenheim, man sieht die Starkenburg, das Wahrzeichen der ganzen Region. Und an der Stele hatte der zweite Vorsitzende des Freundeskreises Bensheim-Mohács, Reinhard Grohrock, zusammen mit seiner Frau, einen Glühweinstand aufgebaut, der eine willkommene Abwechslung darstellte und zusammen mit Laugengebäck gereicht wurde.
Weitere interessante Informationen gab es zur Flora und Fauna am Hemsberg Etwa 20 Hektar umfasst dieses Weingebiet, der etwas tiefer gelegene „Paulus“ oder „Pales“, wie die Bensheimer sagen, umfasst 14 Hektar. Zusammen gehören sie zur Großlage „Wolfsmagen“ mit insgesamt 85 Hektar Rebfläche. Die Mohács-Freunde erfuhren einiges über die Bodenbeschaffenheit der Weinlage. Man findet dort Granitverwitterung vor, Löss-Lehm, lehmige Sandböden, die leicht erwärmbar sind.
Der Weg führte weiter in Richtung Vorderwald, bevor in die Hohle Gasse Richtung Zell abgebogen wurde, um dann noch einmal durch die Passage „In der Heinzelsgasse“ das Ziel, die Weinschänke Götzinger, zu erreichen. Am Ziel der Wanderung warteten noch weitere Mohács-Freunde, die an der Geselligkeit interessiert waren. Nach der Wanderung, an der nicht nur Mitglieder des deutsch-ungarischen Freundeskreises, sondern auch interessierte Gäste teilnahmen, waren sich alle einig, dass dieser Termin fester Bestandteil im Jahreskalender der Mohács-Freunde werden soll, im nächsten Jahr mit einer anderen Route und mit anderem Ziel. Beides steht übrigens schon fest.
mül