Freundeskreis Bensheim-Mohács: Der Mohácser Solotrompeter Gabor Reiter verleiht dem Neujahrsempfang musikalischen Glanz
Bensheim. Der Neujahrsempfang des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim-Mohács hat ja schon eine Tradition. Neu in diesem Jahr war allerdings die musikalische Umrahmung. Der Solotrompeter am Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken, Gabor Reiter, in Mohács geboren und dort aufgewachsen, gab am Sonntagabend im Dorfgemeinschaftshaus in Zell Kostproben seines reichhaltigen Repertoires und spielte zudem dem Bushomann des Jahres 2018, Franz Hermann, ein Ständchen.
Gabor Reiter erhielt 2001 mit Hilfe des damaligen Bensheimer Bürgermeisters Georg Stolle ein Stipendium an der Musikhochschule in Karlsruhe, wo er bei Professor Reinhold Friedrich bis 2005 studierte. Reiter absolvierte außerdem zahlreiche Meisterkurse, spielte in den verschiedensten Orchestern in München, Frankfurt, Luxemburg und Zurich. Seit 2008 ist er Solotrompeter im Saarbrücker Staatsorchester. 2010 legte er seine Staatsprüfung, auch in Pädagogik ab, und könnte theoretisch an Universitäten unterrichten.
Gabor Reiters Gastauftritt bei den Bensheimer Mohács-Freunden war sozusagen eine Reminiszenz an Bensheim und wollte der Trompeter als kleines Dankeschön an Georg Stolle verstanden wissen. Der 35-jährige Mohácser Trompeter spielte zwei Suiten von Bach, die Sonate g-moll von Georg Philipp Telemann sowie zwei Etüden des Italieners Marco Bodogni.
Ein weiterer Höhepunkt des Neujahrsempfangs beim deutsch-ungarischen Freundeskreis war die Verleihung der Busho-Plakette und Ernennung zum Busho-Mann des Jahrs 2018 an Franz Hermann. Diese Auszeichnung wird seit 2016 vergeben. Preisträger vorher waren Reinhard Grohrock und Willi Schobel.
In seiner Laudatio sagte der Vorsitzende des Freundeskreises, Franz Müller, das Bushofest in Mohács sei europaweit bekannt und gehöre seit 2009 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Der Sage nach hätten die Busho-Männer und –frauen, alles tapfere Bürger, nicht nur die Stadt, sondern ganz Ungarn vom Joch der Osmanen befreit Der Freundeskreis zeichne jedes Jahr eine Person aus, die sich in ganz besonderem Maße für die Ziele des Vereins engagiere. Franz Hermann gehöre zu den Gründungsmitgliedern des deutsch-ungarischen Freundeskreises. Wahrscheinlich seien es auch die osteuropäischen Wurzeln, die Hermann in sich trage und ihn dazu bewogen hätten dem Freundeskreis beizutreten und sein Fachwissen weiterzugeben.
Dieses Fachwissen sei beispielsweise gefragt gewesen, als der Mohácser Kindergarten Rókus mit Bensheimer Spendengeldern neugestaltet und saniert worden sei. Zusammen mit Günter Gundolf habe Hermann in Mohács den maroden Kindergarten begutachtet, geprüft, geplant, gerechnet und zur Vollendung gebracht.
Müller sagte weiter, Franz Hermann engagiere sich seit 2001, also seit 17 Jahren, im Vorstand, als gewissenhafter Schriftführer und als Beisitzer. Ein weiteres Beispiel für sein Engagement seien die von ihm geplanten Kajak-Touren für junge Menschen auf der Donau nach Mohács gewesen. Gefragt waren und sind aber auch Franz Hermanns Dolmetscher-Dienste, wenn Bensheimer in Mohács weilen oder Mohácser nach Bensheim kommen.
Hermann sprühe vor Ideen, sei Ratgeber innerhalb des Freundeskreises und sei sich für keine Arbeit zu schade. Dabei gehört er eher zu den Stillen im Lande und möchte um seine Person nicht viel Aufhebens gemacht haben.
Im Beisein der Bensheimer Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, des Bensheimer Ehrenbürgermeisters Georg Stolle, der früheren Kreisbeigeordneten Egon Straub und Theo Sartorius verliehen Franz Müller und zweiter Vorsitzender Reinhard Grohrock diese Auszeichnung, die mit der Busho-Plakette und einem Busho-Bild verbunden ist. Für Franz Hermanns Ehefrau Hildegard gab es einen Blumenstrauß.
Zunächst aber begrüßte der Vorsitzende die zahlreichen Gäste und gab einen knappen Überblick über die im Jahr 2017 geleistete Arbeit, bei der die beiden Hilfstransporte in die Partnerstadt im Vordergrund gestanden hätten. Nachdem sie die Gäste bei einem deftigen Neujahrsessen gestärkt hatten, wurden die Aktivitäten des vergangenen Jahres in einer Dia-Show noch einmal in Erinnerung gerufen.
mül