„Man kann nicht alle Probleme lösen, aber zu ihrer Lösung beitragen“

Freundeskreis Bensheim-Mohács:  Rück- und Ausblick beim  Neujahrsempfang 2023

Mit einem kleinen Sektempfang und  einem Rück- und Ausblick startete der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács beim diesjährigen Neujahrsempfang ins neue Jahr. Gut 80 Mitglieder und Freunde waren in das Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Schwanheim gekommen. Musikalisch festlich und gekonnt  umrahmt wurde die Veranstaltung vom MGV Harmonie 1861 Bensheim sowie vom Saxofonisten Laszlo Varga, der  aus Mohács stammt, aber mit seiner Familie in Rimbach/Odenweald wohnt.

Im hübsch dekorierten Saal des Dorfgemeinschaftshauses sprang der Funke sofort  auf das Publikum über, als die Sänger um ihren Vizedirigenten Helmut Fasser die ersten Lieder  zu Gehör brachten. Ebenso, als  Laszlo Varga die ersten Stücke spielte. Früher war der amerikanische Präsident Bill Clinton für sein Saxofon-Spiel bekannt, jetzt ist es auch Laszlo Varga in Bensheim.

Freundeskreis-Vorsitzender Franz Müller begrüßte neben der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland auch Bensheims Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, Kreistagsabgeordneten Dr. Eric Tjarks, den früheren Bensheimer Stadtbaurat und Kreisbeigeordneten Theo Sartorius, die drei früheren Vorsitzenden Valentin Lepold, Norbert Bauer und Bernhard Wahlig. Sein Gruß galt auch der Abordnung des polnischen Freundeskreises Bensheim-Klodzko.

Müller  sparte in seiner Ansprache bewusst die  aktuelle Entwicklung in Deutschland und der Welt  aus. Dafür seien andere prädestinierter. Vielmehr beschränkte er sich auf die Beziehungen zwischen Bensheim und Mohács und erinnerte, dass beide Städte   im Jahr 1987 eine Partnerschaft eingegangen sind.  Zwei Jahre nach der offiziellen Besiegelung dieser Verbindung  sei 1989  der Freundeskreis mit dem Ziel gegründet worden die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen, zu fördern und zu pflegen.  Heute, nach über 30 Jahren, könne  man mit Recht sagen:  das ist gelungen. Aus  Fremden sind Bekannte und aus Bekannten  sind längst Freunde geworden. Die Partnerschaft lebt und wird jedes Jahr aufs Neue,  nicht nur durch die offiziellen Termine und Verpflichtungen, sondern auch und gerade durch die vielen privaten Kontakte,  Besuche und Gegenbesuche,  festgeschrieben. Der Freundeskreisvorsitzende sagte weiter:  „Auch wenn wir nach wie vor mit  Sorge auf die  politische Entwicklung Ungarns blicken,  müssen wir uns um unsere Verbindungen und partnerschaftlichen Beziehungen zu und nach  Mohács keine Gedanken machen. Wir setzen im Kleinen  um, was die Europäische Union einst vorgegeben hat: Frieden zu erreichen, Werte wie  Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören,  zu achten.“

Müller zeigte sich zuversichtlich, wenn er die vielen dankbaren Menschen in Mohács sehe, die sich wirklich freuten, auch wenn sie nur ein kleines Päckchen  aus Bensheim erhielten.  Die Kinder in den Kindergärten strahlen, wenn sie Spielsachen aus Bensheim, Schokolade oder selbst gefertigte Socken und Schals,  gestrickt von Hanni Schambach, erhalten. Diese Freude sei  genauso echt, wie die im Behinderten- und Sozialheim Pandy Kálman, oder bei den Eltern des mehrfach schwerstbehinderten Mädchens oder bei den mittellosen Eltern der vor zwei Jahren geborenen Zwillingsmädchen und den die Kindergärten für die finanzielle Unterstützung.   

Der Vorsitzende weiter: „Unser Freundeskreis hat im vergangenen Jahr  einen fast neuen Verkaufsstand erworben, damit wir unseren Aktionsradius vergrößern können. Dank vieler Spenden aus den Reihen unserer Mitglieder, unserer Vorstandsmitglieder und unserer Gönner sowie sparsamem Wirtschaften konnten wir diesen Stand kaufen und einsetzen. Die Gewinne, die wir dabei generieren, kommen Mohács zugute, aber nicht nur.

 Müller erwähnte in diesem Zusammenhang, dass man das Bergsträßer Frauenhaus finanziell unterstützt habe,  zu Beginn der Corona-Pandemie auch mit Masken. Man habe für Menschen im Ahrtal gespendet und man habe  an vom Deutschen Roten Kreuz angegebenen Konten Geld für die Ukraine überwiesen. „Dafür möchte ich mich auch bei Ihnen, unseren Mitgliedern und Freunden,  bedanken, dass Sie uns finanziell unter die Arme greifen, indem Sie an unseren Veranstaltungen teilnehmen.“

Müller dankte seinem Vorstand, namentlich Reinhard und Karin Grohrock, Andreas Born, Harald Alt, Seppl Diehl, Siegfried Hess,  Peter Hinkel, Heike Kamuff, Petra und Albert Mehl, Sigi Müller, Walter Müller  sowie Willi und Antje Schobel. Sie hätten durch ihre Arbeit wesentlich dazu beigetragen, dass der deutsch-ungarische Freundeskreis Bensheim-Mohács Freundeskreis weiterhin wachse, blühe und gedeihe.

Der Vorsitzende erinnerte an das bürgerschaftliche Engagement. „Darauf baue unser aller Leben auf, ob im Kreis unserer Familien und Freunde, in der Stadt, im Dorf, im Verein oder im Freundeskreis. Dort, wo wir leben, wo wir direkt mit Anderen Kontakt haben, wo wir erkennen, wie wichtig es ist, dass wir Verantwortung übernehmen.“ Man  könne nicht alle Probleme lösen. Aber man könne zu ihrer Lösung beitragen. Müller abschließend: „In diesem Sinne  wünsche ich Ihnen und Ihren Liebsten ein gutes Neues Jahr. Mit viel Freude, mit Neugierde, mit gemeinsamen Erlebnissen. Bleiben Sie gesund. Nichts ist sicher – Machen Sie das Beste daraus.“  Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert überbrachte die Grüße des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung und lobte die Arbeit aller Bensheimer Freundeskreise, die damit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftspolitischen und kulturellen Miteinander leisteten. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde das noch junge, neue Jahr mit einem zünftigen Sauerkraut-und-Rippchen-Essen begrüßt.        

Bilder: Sigi Müller