Deutsch-ungarischer Freundeskreis: Das Seidenfabrik-Kulturviertel in Mohács
Bensheim. Bis vor zwei Jahren konnte man sie als Ruine, am Ufer der Donau in Bensheims ungarischer Partnerstadt Mohács sehen, wahrlich kein schöner Anblick, eher ein Schandfleck. Die Rede ist von der Seidenfabrik in Mohács. 1905 wurde sie direkt am Ufer der Donau erbaut. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde 1945 mit der Restaurierung begonnen und die Produktion wieder aufgenommen. Das demolierte und geplünderte Gebäude wurde in den 1960er Jahren erheblich verbessert, um die Fabrik zu modernisieren. In dem 150 Meter langen Raum im Obergeschoss waren fast 300 Frauen beschäftigt. Die Fabrik wurde 1996 von einem englischen Investor gekauft, aber aufgrund des Marktverlustes schloss die Seidenfabrik Mohács einige Jahre nach der Jahrtausendwende ihre Pforten.
Das Gebäude ging dann in den Besitz der Stadt Mohács über. Mit der Schaffung des im Sommer 2022 eröffneten Seidenfabrik-Kulturviertels (ungarisch: Selyemgyár Kulturális Negyed) wurde ein heruntergekommener, stillgelegter Gebäudekomplex mit neuem Leben und neuen Inhalten gefüllt. Im Obergeschoss befindet sich ein stilvoll und elegant eingerichteter Veranstaltungsraum für 400 Personen, geeignet für kulturelle Veranstaltungen, Konferenzen, Galas, Hochzeiten und Bälle.
In einem der kleineren Gebäude sind ein Innovations- und Technologiezentrum für Jugendliche sowie ein großer Spielraum für Kinder eingerichtet. Anstelle der abgerissenen Gebäude wurden Grünflächen und öffentliche Parks mit verschiedenen Funktionen, mit Stadtmöblierung und dekorativer Beleuchtung errichtet. Im nördlichen Teil des Hofes der Seidenfabrik befindet sich ein Freizeitpark, der für Veranstaltungen im Freien geeignet ist, im südlichen Teil des Hofes gibt es einen Spielplatz für Kinder und einen Seniorenspielplatz für Erwachsene. Die Investitionskosten betrugen umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro.
Bilder: Sigi Müller